Beschreibung |
Von den vielen Determinanten der räumlichen Entwicklung ist die Wohnungsfrage eine der wichtigsten. Das Wohnen ist schon flächenmäßig eine herausragende stadtbildende Funktion. Aber auch im Hinblick auf die gesamtgesellschaftliche Reproduktion ist das Wohnen maßgeblich. Ohne angemessene Wohnungsversorgung ist die soziale Lage der Bevölkerung bzw. einzelner Bevölkerungsgruppen beeinträchtigt. Für die Volkswirtschaft ist der Wohnungssektor eines der größten Investitionsfelder. Eine ökologisch orientierte Energiepolitik, die den Wohnungsbestand übergeht, ist heute nicht mehr denkbar. Die Wohnungsversorgung ist zudem ein Politikfeld, das periodisch die Legitimität von Regierungen und zuweilen auch von Gesellschaftssystemen in Frage stellt.
Die Steuerung des Wohnungssektors bleibt aus alledem eine der zentralen Aufgaben der räumlichen Planung. Die Vorlesung vermittelt theoretische und historische Grundlagen für den Zusammenhang zwischen Wohnen, räumlicher Entwicklung und Politik, und präsentiert verschiedene deutsche und ausländische Beispiele, die diesen Zusammenhang beleuchten. |