In diesem Semester geben wir ein eigenes Thema zur Bearbeitung als Bachelorthesis heraus. Unsere Professur beschäftigt sich in diesem Semester mit der Generic Architecture. Jene industriell produzierte Gebrauchsarchitektur, die rein aus intrinsischen funktionalen Bedingungen generiert und ohne Bezug zum Ort jene anonyme Architektur produziert, die unsere Kulturlandschaft in weiten Teilen austauschbar erscheinen lässt.
Die Moderne hat mit der Rationalisierung die Hoffnung verbunden, für Alle, unabhängig von sozialem Status, gleiche und gute Wohnbedingungen zu schaffen. Von Le Corbusiers Idee der Wohnmaschine bis zu den Großsiedlungen der 1970er Jahre wurden verschiedenste Ideen entwickelt, den inhärenten Widerspruch des Massenwohnungsbaus aufzulösen, auf der einen Seite durch Repetition möglichst industriell, seriell zu fertigen und auf der anderen Seite durch besondere architektonische Raumvorstellung wohnliche Räume zu schaffen, die sich der Gefahr endloser Monotonie entziehen.
Abseits von den großen Ideen des staatlich gelenkten Massenwohnungsbaus gab es immer schon die exklusiveren Vorstellungen einzelner Gruppen, die sich in kleinen Siedlungen abseits der Massen als Pioniere der Gesellschaft verstanden haben.
Für die Bachelorthesis geben wir ein festes Raumprogramm und eine fixierte Grundstücksgröße heraus. Die Aufgabe besteht darin, im Spagat zwischen den beiden Haltungen Wohnmaschine (vs.) Wohngruppe eine eigene Haltung zu entwickeln und einen Wohnungsbau zu entwerfen.
Die Lage des Grundstücks kann selbst gewählt werden. Innerstädtisch, in einem landschaftlichen Idyll oder in der Zwischenstadt, zwischen Autobahn, Wohnsiedlungen am Rande der Stadt. |