Beschreibung |
Seit dem sogenannten Iconic bzw. Pictorial Turn stehen Bilder im Zentrum wissenschaftlicher Debatte. Angesichts von ‚Bilderfluten‘ und der Ubiquität von Bildern haben sich zahlreiche Ansätze etabliert, Eigenschaften, Funktionsweisen und Dynamiken von Bildlichkeit in Symbol-, Wissens- und Kommunikationsprozessen theoretisch zu bestimmen und dabei ihre technisch-medialen Grundlagen und Infrastrukturen ebenso zu berücksichtigen wie den spezifischen bildlichen Eigensinn zu reflektieren.
Das Seminar gibt einen Überblick über jüngere Bildtheorien aus Kulturtechnikforschung, Medienanthropologie, Philosophie/Ästhetik, Kunstgeschichte und ‚Bildwissenschaft‘ und legt dabei einen Fokus auf unterschiedliche Bildtechniken ebenso wie spezifische Bildkonzepte (z.B. Reproduktion, Dokumentation, Diagrammatik, Spur etc.). Eine besondere Rolle im Seminar soll die Frage spielen, wie sich etablierte Theorien von (analogem) Bild und Bewegtbild für die Analyse von digitalen Bildkulturen, -praktiken und -genres fruchtbar machen lassen. Im Zentrum stehen dabei digitale Bildkonzepte wie Simulation, Virtuelle Realität, Augmented Reality und Social Media-Bildpraktiken, die anhand von Beispielen insbesondere im Hinblick auf die Auflösung von Bildlichkeit und die Grenzen etablierter Bildkonzepte diskutiert werden sollen. |