Beschreibung |
Die Idee und Praxis der Öffentlichkeit wurden einst im Umfeld der europäischen Aufklärung installiert, um zur Reflexion, Diskussion und Veränderung gesellschaftlicher Prozesse und Strukturen beizutragen, insbesondere der politischen Herrschaft. Ihr Medium war das autonome, argumentgestützte Räsonieren freier Bürger:innen, das später in massenmediale Nachrichtenformate übergeleitet wurde, die ihren Blick entweder kritisch ‚nach oben‘ auf bestehende Machtverhältnisse oder ‚nach unten‘ auf Benachteiligte und Ausgeschlossene richteten. Daraus resultierten politische Kritik, Dokumentation ungleicher Lebenslagen sowie Spiegelung und Integration disparater Interessen als Hauptfunktionen der Sphäre der (Medien-)Öffentlichkeit. Das Seminar fragt nun nach weiteren gesellschaftlichen Funktionen und alternativen Verbreitungsmedien der spätmodernen Öffentlichkeit ebenso wie nach Gründen des Populismus oder ihrer Destabilisierung und Erosion. Diskutiert wird ebenso, welche normativen Ansprüche neuerdings an deliberative Demokratie herangetragen werden. Mindestteilnehmerzahl: 5 |