Von der digitalen Fulldome-Projektion bis zum immersiven Musiktheater, von VR bis AR, von der pragmatischen Anwendung bis zum wilden Experimentieren haben sich 360-Grad-Surround-Medien zu einer professionalisierten Industrie entwickelt, die kurz davorsteht, ihrem Status nascendi zu entwachsen. Das volle Ausmaß und die Tragweite des Paradigmenwechsels von flachen, rechteckigen Media-Geräten zu verräumlichten Surround-Erlebnissen bleibt jedoch von der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt.
Die treibende Kraft hinter den Immersiven Medien war Kreativität gepaart mit Offenheit für interdisziplinäre Herangehensweisen an Technologie, Design, Performancekunst und Musikvisualisierung. „That Spatial Feeling …” soll das Innovationspotenzial immersiver 360-Grad-Kunstformen widerspiegeln und die Trajektorien der immersiven Medien von der Vergangenheit in die Zukunft erforschen, einschließlich der kritischen Auseinandersetzung mit kulturellen Realitäten in der Gegenwart.
Ein prominenter Partner von „That Spatial Feeling …” ist das Zeiss-Planetarium Jena, das auch Gastgeber des internationalen FullDome Festivals ist und eng mit dem Immersive-Media-Team der Bauhaus Universität Weimar zusammenarbeitet. Das FullDome Festival wird mit einer Theater-Performance am 10. Mai eröffnet und findet vom 11. bis 14. Mai 2023 im Zeiss-Planetarium Jena ebenfalls unter dem Slogan „That Spatial Feeling” statt. Die Festivalvorbereitung und Teilnahme sind ein zentrales Thema des Projektmoduls. Im Teil 1 des Projektmoduls (WS 2022/23) wurden Studierende ermutigt, ihre Filmprojekte und immersiven Performances beim FullDome Festival einzureichen. Bei Teil 2 im Sommersemester 2023 können Studierende ihre Idee im Bereich Eventmanagement, Marketing PR und Social Media einbringen und so Teil des Festival-Teams werden. Studierende verschiedenster Studiengänge können so das Spektrum der immersiven Medien im Rahmen eines internationalen Festivals kennenlernen. Die Teilnahme am Festival findet als Blockseminars vom 11.-14 Mai statt.
Die Reflektion der Erfahrungen beim FullDome Festival bildet die Grundlage für eine „That Spatial feeling…” Ausstellung zur Summaery 2023. Die Fragestellung lautet: Wie können wir immersive Medien, wie beispielsweise 360-Grad Fulldome Filme, auch ohne Kuppelraum publikumswirksam inszenieren, und wie machen wir dem Summaery-Publikum „dieses räumliche Gefühl” zugänglich? In der Vergangenheit haben wir bereits mit VR-Brillen, Fassadenprojektion auf das Bauhaus-Museum sowie Performances mit interaktiven Licht-Kostümen gearbeitet. Die Studierenden sind frei, eigene Formate zu konzipieren und zur Summaery umzusetzen.
Als Exkurs wird in Kooperation mit dem Modul „Do we hear?” die mobile und solarbetriebene 8.1. Klanginstallation „Soletti” vorgestellt und so das Phänomen „Spatial Sound”, welches mit akustischer Immersion und 360°-Kuppelprojektion in Verbindung steht, getestet. In einer weiteren Gastvorlesung wird der Grafikgestalter Patrick Geiss über aktuelle Entwicklungen im Bereich digitaler AI-Kunst referieren. Neue Projekte, Experimente und Forschungsvorhaben mit Schnittstellen zu den immersiven Medien werden im Projektmodul ebenfalls diskutiert. „That Spatial Feeling …” heißt neue und alte Immersionisten herzlich willkommen! |