Der Gropius-Zimmer-Pavillon (GZP) ist die abstrakt nachempfundene Raumliniatur des im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität-Weimar verorteten Direktorenzimmers des Gründungsdirektors, das Gropiuszimmer, dass als die erste gesamtheitliche Raumkomposition der Moderne gilt. Anlässlich der Woche der Demokratie, Anfang des Jubiläumsjahres zu 100 Jahre Bauhaus / 100 Jahre Demokratie, wurde der Gropius-Zimmer-Pavillon als Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Nationaltheater im Februar 2019 erstmalig auf dem Weimarer Theaterplatz als architektonische Intervention der von Gropius gestalteten Gedenktafel zur Nationalversammlung an der Theaterfassade des Deutschen Nationaltheaters in Weimar auf- und gegenüber gestellt.
Seitdem formt und bietet der Pavillon als Intervention in unterschiedlichsten Städten im öffentlichen Raum neue Raumerlebnisse und Perspektiven. Als Bauhaus- und Demokratiebotschafter schafft er an bedeutungsschweren Standorten einen physischen und ideellen Gedankenraum, in dem er, die Idee der Moderne in sich verkörpert, im jeweiligen Kontext immer wieder neu und anders interpretierbar erscheint.
Architektur als Sinnbild des Glaubens und Verkörperung des Zeitgeistes.
Diesen Sommer wird er in der Weimarer Partnerstadt Trier, dem Trier Dom die Stirn bieten.
Mit einem Alter von über 2.000 Jahren ist Trier die älteste Stadt Deutschlands und verfügt wie Weimar über eine bewegte und kulturträchtige Geschichte. Der Städtepartnerschaftsvertrag zwischen Weimar und Trier wurde noch vor der Wende, am 24. Mai 1987, unterzeichnet. Diese Verbindung soll am 21. Mai 2022 nach 35 Jahren von den Vertretern der Städte gefeiert und erneuert werden.
So wird der Pavillon sich von da an diesen Sommer als zarte Raumlineatur zu den steinernen Zeugen der Römerzeit gesellen.
Sowohl die Porta Nigra, die Kaiserthermen, das Amphitheater, die Barbarathermen, die neuausgegrabenen Viehmarktthermen und die Römerbrücke über der Mosel zeigen uns heute noch die stattlichen Ausmaße einer einst prachtvollen Römerstadt. Die UNESCO erklärte acht Bauwerke der Stadt zum "Weltkulturerbe der Menschheit".
Kulturell gesehen ist Trier ein Freilichtmuseum der europäischen Baukunst mit Bauten aus römischer, romanischer und gotischer Zeit sowie der Renaissance, des Barocks und des Klassizismus. Bei den sommerlichen Antikenfestspielen bilden Triers einzigartige Ruinen aus römischer Zeit eine grandiose Kulisse. Opernstars und berühmte Regisseure erwecken sie mit mythologischen Themen zu neuem Leben.
Dem gegenüber bietet der Pavillon eine Bühne des alltäglichen Lebens und der Bevölkerung und somit Möglichkeit die eigene Rolle im täglichen Schauspiel unserer Demokratie zu erkennen, zu hinterfragen und neu zu besetzen. |