Beschreibung |
Performative Kunst verwandelt die Beteiligten in dem sie körperliche, kognitive, endokrinologische Zustände verändert. Dies geschieht nicht zuletzt durch gezielte Provokation von Wahrnehmung - durch Ästhetik. Als aisthesis, also Sinneswahrnehmung, fokussiert der Vollzug der Performance auf das sinnliche Spüren der „Aufmerksamkeit auf das Muster, das Muster verbindet” (Gregory Bateson). Dadurch werden in der Performance alle Beteiligten in Akteur*innen verwandelt. Die Transformationsvorgänge rücken die Performance in die Nähe des Jahrmarktspektakels und Varietés (Theodor W. Adorno), des Spiels (Gregory Bateson, Johann Huizinga) und auch des Rituals (Viktor Turner). Dabei prägen die Qualitäten der Körperlichkeit und die Materialhaftigkeit der eingesetzten Objekte und Handlungen der performenden Akteur*innen die körperlich/kognitive/endokrinologische Körperlichkeit der beobachtenden Akteur*innen. Diese Wirkstruktur hat mit zu entschlüsselnden Zeichen, Symbolik oder Hermeneutik nichts zu tun. Es geht nicht um Werkevund Vorkenntnisse, sondern um Ereignisse und Erlebnisse in Gemeinschaft.
Wir werden Peformances analysieren und ihre Ästhetiken begreifen, Methoden zu kreativen Produktions- und Analyseprozessen mit unserer sinnlichen Wahrnehmung ausprobieren und uns theoretisch mit Texten von Erika Fischer-Lichte, Gregory Bateson und John Tooby/ Lea Cosmides befassen.
|