Beschreibung |
Die Kulturtechnikforschung geht Medien (wie Schrift, Bild, Ton oder Zahl) im Hinblick auf die komplexen Operationsketten nach, aus denen sie sich zusammensetzen. Unterschiedliche Medienkulturen und Wissensordnungen werden so als Gefüge konkreter Praktiken, technischer Objekte und verteilter Handlungsmacht beschreibbar. Damit verwandelt sich nicht nur der Status der Subjekte, sondern auch der Status der Objekte des Wissens und der Wissenschaft. Gerade in Bezug auf letztere lässt sich seit einiger Zeit eine regelrechte Konjunktur neuer Begriffe und Denkansätze beobachten. Die Rede ist von Hybriden, Quasi-Objekten oder Grenzobjekten, die allesamt empfindlich an vormaligen Grenzziehungen – konkret/abstrakt, materiell/symbolisch, belebt/unbelebt, natürlich/künstlich – kratzen. Das Seminar widmet sich diesen Grenzobjekten mit einem Fokus auf die Kulturtechniken der Inskription, durch die Dinge und Daten in Spuren, Zeichen, Papieren, Dokumenten und Archiven materialisiert werden. |