In diesem Seminar begeben wir uns auf eine empirische Spurensuche, um das Wesen einer Stadt zu erforschen. Wir werden Weimar „auf die Couch legen” und tief in ihre Seele blicken. Dafür erlernen wir interdisziplinäre theoretische und methodische Ansätze, die wir unmittelbar anwenden. Das Seminar ist darauf ausgelegt, im Sommersemester 22 die Suche methodisch zu vertiefen, zu verfeinern und zu erweitern.
Die baulich vorhandene und die von Menschen wahrgenommene Stadt sind nicht ident. Basierend auf dieser These, wagen wir ein Selbstexperiment und begeben uns auf Spurensuche in den öffentlichen Raum. Wir gehen, sehen und begreifen — wir riechen die Luft, schmecken die Stadt und fühlen die Temperatur. Interagieren mit den vor Ort lebenden Menschen und nehmen aktiv am Straßenleben teil. Alle Aktivitäten werden als gesammelte Daten zu einem Gesamteindruck zusammengeführt, der das Wesen Stadt erfahrbar werden lässt.
Eine praktische und eine theoretische Annäherung an das Seminarthema erfolgt in interdisziplinären Gruppen. Für die künstlerische Darstellung des Wesen Weimar gibt es methodische Freiheit.
Ziel ist, Ansatzpunkte einer qualitätsvollen Architekturvermittlung im Spannungsfeld Kunst-Design- Architektur-Psychologie zu erproben und zu reflektieren.
Auf diesem Wege eröffnen sich unterschiedliche Aspekte von Teilhabe und Mitsprache, mit denen ein erweitertes Verständnis für die gesellschaftliche Verantwortung als kreativ Schaffende einhergeht. Diskussionen mit Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung stellen ebenso einen Teil des Seminars dar, wie Interviews mit Bewohner*innen. Ziel ist, mittels eigenständigem Arbeiten im interdisziplinären Team eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem „Wesen Stadt” zu erreichen. |