Haltung, die [Subst., fem.]:
1. Köprperhaltung
2. (a) innere [Grund]einstellung, die jemandes Denken und Handeln prägt
(b) Verhalten, Auftreten, das durch eine bestimmte innere Einstellung, Verfassung hervorgerufen wird
(c) Beherrschtheit; innere Fassung
(Duden 2021)
Die unterschiedlichen Bedeutungen des deutschen Wortes „Haltung”, ihre Wechselwirkungen und der Einfluss auf die künstlerische Bearbeitung von gesellschaftlich relevanten Themen stehen im Mittelpunkt unseres Projektmoduls.
Welche äußeren Einflüsse und kulturellen Narrative begründen unsere Grundeinstellung? Welche innere Verfasstheit ist für die Interaktion in der kreativen Projektarbeit oder auch mit einem Aufzeichnungsmedium nötig? Welche Werkzeuge braucht es, um die innere Haltung zu reflektieren und im Rahmen eines künstlerischen Werks bewusst nach außen zu kommunizieren?
Prozesshafte Tools, Kreativtechniken, Achtsamkeitsübungen und interkulturelle Reflexionsmethoden unterstützen das Erkennen der eigenen tieferen Absichten im künstlerischen Handeln. Der bewusste Kontakt mit der Innenwelt und das Wissen um deren Prägung von außen, ermöglichen es, gesellschaftlich relevante Themen individuell zu erschließen. Sobald das künstlerische Werk in der Welt ist, kann es dann für Resonanz und Außenwirkung sorgen.
Der Dokumentarfilmer Andres Veiel sagt, ein guter Film erzähle „das Große im Kleinen” und zeige die Welt im Brennglas. Innerhalb des Projektmoduls sollen die Werkzeuge und Prozesse zur Entwicklung und Umsetzung von filmischen Projektideen angewandt werden.
Die dokumentarische Form und ihre Genre-Grenzen zu fiktionalen, animierten und essayistischen Erzählformen stehen im Vordergrund der Recherche. Auch „Kampfbegriffe”, wie „Haltungsjournalismus” werden kritisch diskutiert und beleuchtet. In Gesprächen mit erfahrenen Filmschaffenden erkunden wir, wie die Auseinandersetzung mit eigenen Haltungen und Herangehensweisen sich im Dokumentarfilm manifestieren kann und ob es nationale oder kulturelle Unterschiede gibt.
Bewerbung mit kurzem Motivationsschreiben (500 Zeichen) bis 12.10. an: nicola.hens@uni-weimar.de |