Beschreibung |
Ein Kurs ohne Seminarraum, denn wir erobern uns ein vermeintlich bekanntes Territorium neu: Entlang eines konstanten Weges bewegen wir uns über ein Semester durch den Stadtraum Weimar, besuchen bekannte Orte und entdecken bisher unbekannte Ecken, begegnen Menschen, finden Spuren und erforschen den Raum. Jede Woche fügen wir unserem Weg eine Etappe hinzu und fangen dort an, wo wir zuvor aufgehört haben. Dabei fragen wir stets nach den Grenzen, die wir wahrnehmen und erfahren, die uns leiten, die uns aufhalten und die wir überwinden. Die Grenzen, die uns begegnen, sind vielschichtig, sie sind sichtbar und unsichtbar, durchlässig und unüberwindbar, beängstigend und beruhigend, sind physisch, emotional, sozial und gesellschaftlich konstruiert. Welche Räume sind für uns begehbar und auf welche Art und Weise gehen wir mit ihnen in Resonanz?
Wir möchten performativ und losgelöst von unseren erlernten Konstruktionen forschen. Wir fragen nach Körpern, nach Räumen und dem dazwischen. Grenzen definieren Räume. Wir grenzen uns von anderen ab. Aber wer definiert Grenzen? Beim Erforschen dieser Fragen geht es uns nicht um eine konstante Grenzüberschreitung. Vielmehr fragen wir nach der Beschaffenheit von Grenzen, wollen sie dekonstruieren und zärtlich erweitern, um uns neue Perspektiven auf uns, auf den uns umgebenden Raum und unser Miteinander darin zu ermöglichen.
Durch angeleitete Spaziergänge mit spezifischen Aufgaben- und Fragestellungen nähern wir uns den Grenzen im Raum und in uns an. Durch performative Elemente verstärken, reflektieren und abstrahieren wir diese persönlichen Grenzerfahrungen und versuchen sie greifbar, sichtbar und teilbar zu machen.
Leistungsnachweis:
Auf Basis unseres gemeinsamen Weges, der gemachten Begegnungen, der gefundenen und hinterlassenen Spuren erstellt am Ende des Semesters jede*r Teilnehmer*in eine eigene performative Arbeit, die sich auf dem zurückgelegten Weg verortet und eine persönliche Erkenntnis reflektiert. Dabei ist keine Vorkenntnis notwendig und jeder individuelle und fachliche Zugang ist zulässig.
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