Gastkritik: Dr. Tobias Pfeiffer-Helke
Lehrauftrag: Nezar Abualhalaweh, „From idea to reality – Prototyping 101“
Projektbeschreibung (18 ECTS)
Für die Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ist ein temporärer Pavillon / Installation zu entwerfen, der als Vitrine an verschiedenen Standorten Einblick in das barocke Universum Gotha gewährt. Er sucht seinen Platz entlang touristischer Pfade und an wichtigen Knotenpunkten als Orientierungshilfe und Informationsquelle für einen Dialog. Die Studierenden analysieren die historischen Ausstellungen und entwerfen eine partizipative, reaktive oder interaktive räumlich-mediale Umgebung.
Die Mikroarchitektur orientiert sich an einer im Stegreif entworfenen Box barocker Raumkunst und der historischen Wunderkammer und führt deren Grundidee in einer modularen Konstruktion fort, die den Standortwechsel und die Ergänzung weiterer Elemente ermöglicht. Die Vitrine enthält wechselnde Informationen zu aktuellen Ausstellungs- und Veranstaltungsinhalten sowie Verweise auf die umfangreichen Sammlungsbestände von Gotha.
Medien Installationen erzeugen eine spezielle Atmosphäre in Bezug auf natürliche und architektonische Kontexte in Gotha. Die Vitrine präsentiert neue Informations-Layer, um eine interessante Umgebung für interaktive Kommunikation anzubieten. Die Nutzer werden in die räumliche Installation durch unterschiedliche Muster der Kommunikation einbezogen. Der Entwurf eines Wahrnehmungsraumes, Pavillons oder einer räumlichen Umgebung mit hohem Anspruch an die Gestaltung ist Teil des Entwurfsprojektes.
Ablauf Das Projekt ist in drei Teile gegliedert mit Kritiken im online Plenum und persönlichen Konsultationen in Präsenz. Die Studierenden können in Zweierteams arbeiten.
In der ersten Projektphase erhalten die Studierenden eine Einführung in das Fachgebiet der MediaArchitecture und analysieren und präsentieren beispielhafte künstlerische Referenzprojekte. Die Studierenden lesen Literatur und forschen über aktuelle künstlerische Perspektiven der Ausstellung. Der Entwurf startet mit einem Stegreif zu einer Box barocker Raumkunst, die Bestandteil des Wunderkammerkonzeptes werden soll. Mit dieser Übung reflektieren die Studierenden ihre persönlichen Erfahrungen und trainieren ihre Wahrnehmung und Fähigkeiten der Darstellung. Danach analysieren die Studierenden geeignete Orte in Gotha und dokumentieren diese mit Zeichnungen, Fotos oder Videos. Das Ziel ist die Entwicklung eines Kontext basierten Konzeptes. Im ersten Plenum wird die Konzeptidee vorgestellt.
In der zweiten Projektphase kombinieren die Studierenden die Konzepte mit unterschiedlichen technischen basierten Systemen oder Geräten und integrieren diese in interaktive Installationen. Informationen und Daten aus der barocken Kunstsammlung werden bezogen auf den Kontext für den Nutzer wahrnehmbar. In Begleitseminaren und Workshops erlernen die Studierenden verschiedene mediale Werkzeuge und Technologien für die Anwendung im Projekt. Der Kurs „From idea to reality – Prototyping 101” vermittelt Fertigkeiten zum Bau von physischen und digitalen Prototypen. Im zweiten Plenum wir die Konzeptidee auf den physischen Kontext abgestimmt und mediale Technologien angewendet.
In der dritten Projektphase werden funktionale gut gestaltete Prototypen als Modell in Maßstäben bis 1:1 entwickelt und im physischen Kontext getestet. Die Studierenden testen, werten aus und dokumentieren die Benutzbarkeit. Der Prototyp ist ein Wahrnehmungsapparat zur Verstärkung der Kommunikation und wird im dritten Plenum vorgestellt.
Das Entwurfskonzept und der Entwurfsprozess werden final in einem Video, Logbuch und Poster mit künstlerischer Bildsprache dokumentiert und in einer Ausstellung präsentiert.
Obligatorisches Begleitmodul:
Design with Data: Introduction to visual programming with TouchDesigner, Junior-Prof. Dr. Reinhard König, Stefan Kraus, 6 ECTS, Fakultät A+U
Wahlobligatorische Fachmodule:
Arduino-physical computing, Brian Clark, Interface Design 6 ECTS, Fakultät K+G
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