Indoor-Ski am Persischen Golf, Korallenriffe in Berlin Mitte, Bienenstöcke auf Hochhausdächern – unsere Umwelten sind längst nicht mehr nur ‚natürlich‘ oder ‚künstlich‘; sie bilden vielmehr hybride Mischformen aus gemachter Natur und naturgewordener Technik. Im Zeitalter des Anthropozäns werden Umwelten von Menschen, Tieren und Pflanzen aufwändig modelliert, konstruiert, klimatisiert und programmiert. Doch auch wenn uns die Hybridität von Umwelten heute besonders eindrücklich vor Augen steht, reicht ihre Geschichte weit zurück. Schon die ersten Gärten bildeten subtile Geflechte aus Naturwüchsigkeit und kulturtechnischem Eingriff. Sind wir also immer schon hybrid gewesen? Waren unsere Umwelten immer schon „Mediasphären?”
Das Seminar möchte anhand konkreter Fallstudien und medientheoretischer Lektüren die vielfältigen künstlichen Umwelten von Menschen, Tieren und Pflanzen erforschen. Wir fragen nach den Umschließungen von Pflanzen in Gewächshäusern, nach Einhegungen von Tieren in Aquarien, Zoos und Dioramen, aber auch nach den künstlichen Sphären menschlicher Lebenswelten, von Shopping Malls über Schiffe bis hin zu den hoch-artifiziellen Umgebungen der Raumfahrt.
Die Teilnehmer*innen werden im Laufe des Seminars eine selbst gewählte „Mediasphäre” in ihrer Umgebung erkunden und die spezifischen Mischverhältnisse von Natur und Kultur in Text, Bild oder Ton dokumentieren.
Die Teilnehmendenzahl ist aufgrund der Raumkapazitäten begrenzt. Bitte melden Sie sich deshalb so bald wie möglich auf der Moodle-Plattform für den Kurs an. |