Gibt es eine architektonische und städtebauliche Agenda hinter der Politik zeitgenössischer rechtspopulistischer, rechtsradikaler, rechtsextremistischer und (neo-)faschistischer Kräfte? Und wenn ja: Inwieweit macht sich hierfür die sogenannte "Mitte der Gesellschaft" zur unfreiwilligen Helferin? Inspiriert von dem Forschungsprojekt „Rechte Räume”, welches sich mit der Re-Politisierung des Architekturdiskurses und einer Spatialisierung des Politikdiskurses auseinandersetzt, widmet sich das Projekt in seinem ersten Teil dem Weimarer Stadtraum als Bühne für zeitgenössische politische und gesellschaftliche Fragestellungen. Intensive Recherchen vor Ort bilden die Voraussetzung für eine Auseinandersetzung mit der komplexen Geschichte der Stadt. Im Rahmen des Projektes wird ein WALK OF ART, eine künstlerische Begehung des Weimarer Stadtraums mit Bürger*innen und Gästen erarbeitet. In unterschiedlichen künstlerischen Formen und Medien, performativen oder partizipativen Aktionen, Interventionen und Installationen an ausgewählten Orten im Stadtraum setzen sich die internationalen Studierenden mit Fragen nach neuen Handlungsräumen angesichts des rechten Rollbacks und damit verbundenen politischen und ideologischen Raumgreifungen und Herausforderungen auseinander. Die Arbeiten untersuchen und reflektieren, wie Architekturen Erinnerung schaffen, öffentliche und private; sie thematisieren die (Un-)Sichtbarkeit der Vergangenheit und ihre unterschiedlichen politischen Aneignungen; sie zeigen, wie eng die Wahrnehmung der Geschichte mit unserem individuellen biografischen und kulturellen Hintergrund verwoben ist. Durch das Miteinander der Studierenden unterschiedlicher Herkunft wird das Bewusstsein für die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen in einer komplexen Gegenwart geschärft. In dem zweiten Teil des Projektes wird eine MIND PALACES Veranstaltung im Kunstverein Jena realisiert. Auch im Hinblick auf „10 Jahre NSU”, das in diesem Jahr ein wichtiges Thema für Jena sein wird, bietet die Veranstaltung den Raum für einen Austausch mit Bürger*innen und Gästen. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema entwickeln Studierende eine Gruppenperformance.
Das Sonderprojekt BAUHAUS GOES LEIPZIG wird mit einem WALK OF ART mit Publikum rund um das Areal des historischen Matthäikirchhof in Leipzig realisiert. Die begleitende Ausstellungspublikation wird in Leipzig und Weimar präsentiert.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe BAUHAUS DINNER WITH ... widmet sich die Direktorin des Kunstmuseums Stuttgart Dr. Ulrike Groos in ihrem Vortrag dem Essen in der Kunst. Den Rahmen der Veranstaltung bildet ein künstlerisches Abendessen mit Performances, Aktionen etc., gestaltet von den Studierenden des MFA-Studiengangs.
Die künstlerischen Ergebnisse des Projektmoduls werden mit den Studierenden in einer öffentlichen Veranstaltung in Weimar im Rahmen der „Summaery 2021” präsentiert und diskutiert.
Kooperationspartner 2021
Kunstverein Jena
Klassik Stiftung Weimar
Friedrich-Schiller-Universität Jena / Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Freistatt Thüringen / Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge
Institut für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGmA) der Universität Stuttgart
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