Begleitseminar: „WUNDERKAMMER 4.0” – eine Ausstellungsarchitektur für das BAROCKE UNIVERSUM GOTHA
Die menschliche Wahrnehmung ist die Grundlage jeder Erfahrung, jeder Begegnung, jeder Interaktion. Dadurch bestimmt sie nicht nur unser aktuelles Erleben, sondern als gespeichertes Erleben auch unsere Erinnerung und über unsere Erinnerung unsere Persönlichkeit, unsere Haltung und so unsere künftigen Erfahrungen.
Dabei ist die Wahrnehmung keine 1:1 Abbildung der Realität, die man vernachlässigen könnte. Unsere Wahrnehmung ist selektiv, multisensorisch, geprägt durch die Geschichte unserer Evolution, auf unser Überleben ausgerichtet, individuell, subjektiv und schließlich auch kreativ.
Wahrnehmung ist Kunst. Und jeder Impuls der Kunst zielt ab auf unsere Wahrnehmung. Kunst reflektiert Wahrnehmung, spielt mit Wahrnehmung und fordert zu intensiver, bewusster Wahrnehmung heraus, verführt zu ungewöhnlicher Wahrnehmung, stellt ausgetretene Wahrnehmungsbahnen in Frage – und hat dadurch eine ungeheure Relevanz für das Konstrukt unserer Persönlichkeit, das wir mit uns durch unser Leben tragen, und für die Qualität unseres (Er)Lebens an sich.
Thema dieses Begleitseminars ist die Wahrnehmung von Kunst – und die Kunst der Wahrnehmung.
Im Mittelpunkt steht dabei das besondere Potential der Kunst im Kontext der Wahrnehmung und die Potenzierung der Wahrnehmung von Kunst durch die Ausstellungsformate – also die Kunst der Präsentation, Vermittlung, Inszenierung von Kunst.
Inhalte sind dabei u.a.:
- Die Relevanz der Aufmerksamkeit
- Inszenierte Wahrnehmung
- Ausstellungsintentionen
- Wahrnehmungsunterschiede und -synergien von analogen und digitalen Formaten
- Die Funktion von Erinnerung und Gedächtnis im Kontext von Ausstellungsformaten
- Die Kunst der immersiven Faszination
- Die Relevanz des Staunens
- Die Unterscheidung zwischen rezeptiver und teilhabender Wahrnehmung
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