Beschreibung |
Mit dem Auftreten der Postmoderne vervielfachten sich die Auseinandersetzungen um die Ideen der architektonischen Moderne und deren Gegensätze sowie die an diesen Debatten beteiligten Akteure. Fragen über den urbanen Raum, die durch diese dichtomen Konflikte gerahmt sind, dienen heute als Schnittpunkt für zahlreiche Professionen und politische Bewegungen – oft völlig losgelöst von ihren historischen Ursprüngen. In einer Ära, in der Fragen nach der Organisation des urbanen Raums, also der räumlichen Organisation unserer Gesellschaften, mehr und mehr als technokratische Belange betrachtet werden, lösen sich die Vorstellungen einer architektonischen und städtebaulichen Moderne und Antimoderne von den einst damit verbundenen politischen Idealen ab.
Im Seminar Anti / Modernismus wollen wir die einerseits die unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Ideale und Prozesse der Moderne rekonstruieren, die Architektur und Urbanismus im 20. Jahrhundert geprägt haben. Andererseits soll herausgearbeitet werden, wie sich die daraus resultierenden architektonischen und städtebaulichen Ideen in dialektischer Weise zwischen modernistischen und ihnen diametral entgegengesetzten Bewegungen entwickelt haben. Es wird deutlich werden, dass weder die Moderne noch die Antimoderne in sich vordefinierte soziale oder politische Bedeutungen tragen, da beide im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts von gegensätzlichen politischen Projekten angeeignet wurden. Ziel des Seminars ist es diese Konflikte und Debatten um die Produktion von städtischem Raum in einen größeren gesellschaftlichen und politischen Zusammenhang einzubetten. Dies wird teilweise durch die Erforschung modernistischer und antimodernistischer architektonischer/urbanistischer Bewegungen des 20. Jahrhunderts geschehen. Abschließend werden wir die Konzepte von Modernismus und Antimodernismus auf ihre heutige Relevanz und ihr politisches Potenzial befragen. |
Bemerkung |
Bemerkungen zum Bauhaus.Modul: Brutalist aesthetics sell well on the luxury housing market, brand new offices and malls are covered by historical facades and cars are now being banished from city centres. As questions about the organization of urban space are increasingly viewed as techno-managerial concerns, architectural and urbanistic modernism and anti-modernism are detached from the political ideals once associated with them. But was everything simpler in the 20th century? In our seminar we will try to prove the contrary by exploring how architectural and urbanistic ideas developed between modernism and anti-modernism in interaction with larger societal and political currents of the 20th century.
Brutalistische Ästhetik verkauft sich gut auf dem Luxuswohnungsmarkt, nagelneue Büros und Einkaufszentren werden mit historischen Fassaden verkleidet und Autos werden aus den Innenstädten verbannt. Da Fragen nach der Organisation des urbanen Raums zunehmend als technokratische Belange betrachtet werden, lösen sich architektonische und städtebauliche Moderne und Antimodernismus von den politischen Idealen, die einst mit ihnen verbunden waren. Aber war im 20. Jahrhundert alles einfacher? In unserem Seminar werden wir versuchen, das Gegenteil zu zeigen, indem wir untersuchen, wie sich architektonische und städtebauliche Ideen zwischen Moderne und Antimodernismus in Wechselwirkung mit größeren gesellschaftlichen und politischen Strömungen des 20. Jahrhunderts standen. |