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SoSe 2024

Planungsprojekt: Planen mit dem wilden Tier? - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Projekt SWS 8
Veranstaltungsnummer 120222702 Max. Teilnehmer/-innen 4
Semester WiSe 2020/21 Zugeordnetes Modul Urbanistik, M.Sc. PO 2020 4-semestrig
Bachelorvorleistungen - Projekte
Urbanistik, M.Sc. PO 17 4-semestrig
Bachelorvorleistungen - Projekte
Erwartete Teilnehmer/-innen
Rhythmus jedes 2. Semester
Hyperlink  
Sprache deutsch
Belegungsfrist
Termine Gruppe: [unbenannt]
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Di. 09:15 bis 16:45 wöch. 03.11.2020 bis 02.02.2021         
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Di. 13:00 bis 15:00 Einzel am 10.11.2020        
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Di. 09:15 bis 12:30 Einzel am 17.11.2020        
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Di. 09:00 bis 12:00 Einzel am 01.12.2020        
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Di. 09:00 bis 11:00 Einzel am 15.12.2020        
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Di. 08:00 bis 12:00 Einzel am 05.01.2021        
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Di. 08:00 bis 10:00 Einzel am 12.01.2021        
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Di. 09:00 bis 11:00 Einzel am 19.01.2021        
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Di. 13:30 bis 16:45 Einzel am 26.01.2021        
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Di. 09:00 bis 10:30 Einzel am 09.02.2021    

Abschlusspräsentation digital

 
Gruppe [unbenannt]:
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Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Gamberini, Julia , Dr. (Universität Grenoble) verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Leistungspunkte
Master Urbanistik (M.Sc.), PV 17, 4-Semester 1 - 3 12
Master Urbanistik (M.Sc.), PV 2020, 4-Semester 1 - 3 12
Zuordnung zu Einrichtungen
Raumplanung und Raumforschung
Inhalt
Beschreibung

Es war einmal… die Rückkehr des Wolfes und des Luchses in Thüringen. Seit einigen Jahren hat sich ein besonderer Gast in der räumlichen und politischen Sphäre in Deutschland ohne Einladung wieder eingefunden: der große Beutegreifer. Nachdem er in Mitteleuropa Anfang des 20. Jahrhunderts verschwunden war bzw. vernichtet und vertrieben wurde, kehrte der Luchs (Lynx lynx) 2004 nach Thüringen zurück. 1904 wurde offiziell der letzte Eurasische Wolf (Canis lupus) in Deutschland erschossen. Nach ca. 100 Jahren kam er zurück und mittlerweile hat er sich in sechs Bundesländern fest angesiedelt. 2014 wurde zum ersten Mal in Thüringen die Präsenz einer Wölfin (Ohrdruf) festgestellt. Dies führte 2015 zur Erstellung eines Wolfmanagementplans und zur Veröffentlichung der Richtlinie Wolf/Luchs. 

Sei es gewollt oder unbeabsichtigt, klar ist mittlerweile: diese Kreaturen aus der Vergangenheit können sich in postindustriellen Landschaften Westeuropas gut einleben. Es hat sich zudem in den letzten vierzig Jahren eine kulturelle Änderung in vielen Ländern ergeben. Mit der Berner Konvention (1979) und später der Europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (1992), die u.a. das europäische Netzwerk für Biodiversität Natura 2000 hat entstehen lassen, hat der große Beutegreifer und vor allem der Wolf seinen jahrhundertelangen Status als „Staatsfeind” gegen jenen als „gefährdete Spezies” getauscht. 

Obwohl diese Rückkehr als positives Zeichen für Biodiversität gesehen und von Naturschützer*innen gelobt wird, sind die Reaktionen gegenüber dem wilden Tier immer noch zwiespältig, zwischen Faszination, Ängsten der Bevölkerung, Wilderei und systematischer Bekämpfung durch weite Teile der herkömmlichen industrialisierten Landwirtschaft. Daher werden Konflikte wiedererweckt, die die Beziehung zwischen Mensch und Natur in den letzten zweitausend Jahren kontinuierlich begleitet haben.

Diese Feststellungen bringt uns dazu, die traditionelle anthropozentrische Vision der Raumplanung, die Frage der Verteilung der Territorien zwischen Menschen und nicht-humanen Wesen und den Platz des großen Beutegreifers als vollwertigen Akteur des territorialen und kollektiven Handelns zu überdenken. Wölfe und Luchse spielen eine spezifische und wichtige Rolle als Regenschirm-Spezies für ein Ökosystem. In diesem Sinne wird die Vision der sogenannten „Ökosystemdienstleistungen” hinterfragt, die in der Biodiversität und insbesondere in den großen Beutegreifern (Wolf, Luchs, Bär) bestimmte ökologische und nutzvolle Funktionen sehen und die heutzutage ihr Existenzrecht rechtfertigen. In der öffentlichen Debatte zeigt sich die Notwendigkeit, über eine „wildökologische Raumplanung” nachzudenken, um Mensch-Tier-Konflikte zu mildern. Es sind die Ansichten einer Problematik, die einerseits dem wilden Tier bestimmte Rollen, Funktionen, sogar Verantwortungen in der Raumplanung zuweisen und andererseits erklären, dass die wilden Tiere ein spezifisches Management in der Kulturlandschaft brauchen. Dennoch stellt sich die Frage, ob wir mit dem wilden Tier tatsächlich „planen” können. Mit dem Planungsprojekt des ersten Semesters Bachelor Urbanistik wenden wir uns Fragestellungen zu, die erst in den letzten Jahren aufgekommen sind und auf die die räumliche Planung vertretbare Antworten zu finden hat, auch wenn dabei die ausgetretenen Pfade eines hundertjährigen menschzentrierten und wachstumsfixierten Weltverständnisses verlassen werden müssen.

Bemerkung

Donnerstag, 9.15 - 16.45 Uhr
Aktuelle Termine entnehmen Sie bitte den Aushängen.

Einschreibung ausschließlich online über das BISON-Portal.

Voraussetzungen

Immatrikulation Bachelor Urbanistik 1. FS; Einschreibung

Zielgruppe

Bachelor 1. FS Urbanistik


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2020/21 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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