Ware und Schein - Einzelansicht

Lehrender: Friedrich Sperling, M.A.

Im Seminar soll, mittels Lektüre einschlägiger Texte, der Zusammenhang zwischen Warenform und der Produktion ästhetischen Scheins in verschiedene Richtungen ausgeleuchtet werden. In den kapitalistischen Zentren geht, vor allem seit dem letzten Jahrhundert, ein wachsender Anteil produktiver Ressourcen in die Herstellung der äußeren Erscheinung wie in die Verpackung, Präsentation und Bewerbung der Waren ein. Ist der Zweck zunächst die Steigerung des Absatzes, so setzt der Vorgang zugleich eine Entwicklung der menschlichen Sinnlichkeit in Gang und etabliert bestimmte Muster des Wahrnehmens, Empfindens und Begehrens. Daneben zeigt sich, dass auch die Konsumenten nicht bloß als gänzlich passive ‚Abnehmer‘ in das Geschehen involviert sind. Im weiteren Verlauf wird uns vor allem der Sachverhalt interessieren, dass sich die Menschen durch den Konsum von Waren selbst einen bestimmten Schein geben und in einem Akt visueller Kommunikation par excellence klassenmäßige oder sonstige Differenzen und Zugehörigkeiten markieren. Das Seminar kann mit einem Streiflicht darauf abgeschlossen werden, wie auch die traditionelle Domäne der Produktion ästhetischen Scheins – ‚Kunst‘ im weitesten Sinn – in die Entwicklungen der Warenproduktion mit einbezogen ist.

Hausarbeit, Essay

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