weitere Lehrende: diverse internationale Gäste
Are you hearing while you listen? ist eine der Fragen, mit der die amerikanische Komponistin Pauline Oliveros im Rahmen ihrer Hörschule Deep Listening die Teilnehmer zur Reflexion über das Hören anregte. Die Fragen nach dem Unterschied zwischen Hören und Zuhören zu stellen mag banal erscheinen, hat aber neben Komponisten auch viele Theoretiker wie z.B. den französischen Philosophen Jean-Luc Nancy oder Roland Barthes beschäftigt. Der Pionier der konkreten Musik Pierre Schaeffer erfand durch die Methode des Reduzierten Hörens im Paris der 40er Jahren sogar eine eigene kompositorische Praxis während der kanadische Komponist Murray Schafer in den 70er Jahren die Bewegung der akustischen Ökologie gründete. In diesem Projekt werden wir uns dem Phänomen des (Zu)Hörens nähern, grundlegende Theorien der Listening Cultures und verschiedene Schulen des Hörens praktisch kennenlernen, uns anhand des Walkman Effekts von Hosokawa den heutigen Ansätzen mobiler Hörkulturen nähern oder die Methode der Oral History für die künstlerische Praxis erforschen. Kurz: uns mit der Rolle der Kulturtechnik des Hörens für die künstlerische Produktion, ihrer Verantwortung und ihrem Potential für den gesellschaftlichen Wandel auseinandersetzen.
Geplant sind praktische Workshops mit Michael Reiley/Paolo Thorsen-Nagel (Deep Listening) und mit der 80jährigen Pionierin elektroakustischer Musik Beatriz Ferreyra (Solfège der Klangobjekte, reduziertes Hören), diverse Audiowalks und kleine Exkursionen in die nähere Umgebung (z.B. nach Leipzig in ein 3D-Surround-Studio), sowie ein Austausch mit der Hochschule der Bildenden Künste/Athen.
Die Kurse finden nach momentaner Planung 50% Online und 50% in Präsenz statt und sind für Studierende aller Disziplinen geöffnet, leider wegen der Hygienebestimmungen teilnehmerbegrenzt.
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