Die Herausforderungen und Chancen dieses ungewöhnlichen Sommersemesters nutzend, wird sich dieses Bauhaus-Modul ganz praktisch mit den positiven Effekten der aktuellen, globalen Krise beschäftigen. So eröffnet die #StayHome-Devise die Möglichkeit eines kreativen Umgangs mit den gewohnten Räumen und mit der uns zur Verfügung stehenden Zeit. Übergeordnetes Ziel ist es die Krise als Impuls zu einer positiven ökologisch und gesellschaftspolitisch relevanten Veränderung des gegenwärtigen Systems zu nutzen.
Im Rahmen dieses Projektes werden unterschiedliche Lösungen für eine kleinteilige, urbane Gemüseproduktion erarbeitet, umgesetzt und im Hinblick auf ihren Wasser- und CO2-Fußabdruck bilanziert. Die ermittelten Umweltauswirkungen der superlokalen Produktion werden in den Kontext einer herkömmlichen Gemüseproduktion gesetzt und ermöglichen somit eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung zur Wirksamkeit des eigenen Handelns. Die Ergebnisse der einzelnen Konzepte werden nach den Vorgaben von innovativem Informationsdesign über den Wissenstransfer fördernde Visualisierungen kommuniziert.
Im Ergebnis leistet dieses Projekt einen positiven Beitrag zu den Sustainable Development Goals (SDGs) der UN, indem innovative Ideen zur Verbesserung der sozio-ökologischen Nachhaltigkeit der Lebensmittelversorgung praktisch umgesetzt, wissenschaftlich evaluiert und nachvollziehbar kommuniziert werden. So kann das generierte Wissen anderen zur Verfügung gestellt werden und über Skalierungseffekte einen wesentlichen Beitrag zu mehr Lebensmittelsicherheit sowie einer nachhaltigen Transformation urbaner Räume leisten.
Zusammenfassend werden die Teilnehmenden:
- eine für ihre Wohnsituation geeignete Form der Gemüseproduktion (z.B. Hochbeet im Hof, hängende Gärten an Fassaden, Pilzfarm im Keller oder auch Kleinstbeete auf der Fensterbank) entwickeln. Die Entwürfe werden von den Teilnehmenden einzeln umgesetzt.
- ihre jeweiligen Entwürfe evaluieren: Die über den Projektzeitraum benötigten Aufwendungen (Wasser, Düngemittel) werden zusammen mit den erzielten Erträgen über die Software Umberto LCA+ bilanziert. Die einzelnen Konzepte werden mit Blick auf deren Carbon und Water Foot Print evaluiert und mit den Daten zur konventionellen Gemüseproduktion verglichen.
- Infografiken als visuell-gestalterische Auseinandersetzung mit den Recherchen und den eigenen Entwürfen gestalten. Neben vorhandenen Datenquellen werden eigene kreative Möglichkeiten der Generierung von Informationen verwendet und Visualisierungen entwickelt, welche das „Superlokale“ erfahrbar machen.
Das Projekt wird von Lehrenden der Umweltingenieurwissenschaften und des Informationsdesigns intensiv betreut und erfordert keine Vorkenntnisse in den einzelnen Themenbereichen. Es werden drei Workshops zu Informationsdesign und ein Seminar zu Ökobilanzierung stattfinden. |