Beschreibung |
„[…] Er lerne mit dem Lichte auf Decken und Wände zu malen und zu zeichnen. – In allen Fällen lerne er das neue Licht, das jetzt geradezu als neuer Baustoff auftritt, materialgerecht zu verwenden […]. Er lerne weiter, daß das Auge wahrnimmt […]. Er lerne, daß wir nicht nur beleuchten, um zu erkennen […], sondern daß wir beleuchten und leuchten, um zu gestalten […] Dabei dürfen wir uns nicht an die alte Regel halten, daß wir es der Sonne nachtun müßten; wir müssen es besser machen als die Sonne.“ – Joachim Teichmüller So definierte der ehemalige Karlsruher Professor Joachim Teichmüller in den 1920er Jahren erstmals den Begriff der „Lichtarchitektur“, den er mit seiner Arbeit prägte. Im Rahmen des Seminares werden wir uns nicht nur mit der Entstehung von Lichtarchitektur, wie wir sie heute kennen, beschäftigen, sondern auch mit der Person Teichmüller und seinem Beitrag zur Gesolei-Ausstellung in Düsseldorf 1926. Der Einsatz elektrischen Lichtes als Gestaltungselement, dessen Wirkung auf die Architektur und die dadurch veränderte Wahrnehmung von Architektur war eine Neuheit auf der über 90 Jahre zurückliegenden Messe und wird Thema unseres Seminares sein. Das Seminar hat das Ziel, mithilfe wissenschaftlichen Arbeitens tiefer in das Thema Lichtarchitektur einzusteigen. Neben Recherchen zur Historie und zur Anwendung elektrischen Lichts, werden die Seminarteilnehmer*innen lernen, den Zusammenhang von Licht und Umgebung zu beobachten und zu bewerten. Sie werden Wahrnehmungsprozesse und die technischen Hintergründe und die Disziplinenübergreifende Natur von künstlichem Licht kennen lernen. Im Sinne der praktischen Architekturtheorie werden Thesen aufgestellt und wissenschaftlich argumentiert. Hierfür wird der Umgang mit Literaturquellen von der Suche über die Auswertung bis zur Interpretation erlernt. Zwei Gastvorträge werden darüber hinaus für weitere Einblicke ins Thema sorgen. Wir werden uns mit Teichmüllers Publikationen auseinandersetzen, den historischen Kontext erarbeiten und die Grundlagen von Licht kennenlernen. Ziel ist es, zum Semesterende - abhängig von der Vielfalt der vertretenen Studiengänge - eine „aktualisierte“ Version des Artikels „Lichtarchitektur“ erstellt zu haben, und in Form einer digitalen Ausstellung, einer Anthologie, einer Interpretation der Arbeiten oder einem anderen kreativen Ergebnis widerzugeben. |
Bemerkung |
Die Anmeldung erfolgt über Moodle „Lichtarchitektur SoSe 2020” nach erfolgter Einschreibung via BISON. Sollte es hierbei Schwierigkeiten geben, bitte eine Mail schreiben. Weitere Informationen zum Seminar werden in der ersten Sitzung am Donnerstag, den 07.05. um 15:15 Uhr im Meetingraum des Moodle-Seminars bekannt gegeben. Fragen bitte per Mail mit Betreff ”Seminar Lichtarchitektur” an: alan.christian.cifuentes.waidelich@uni-weimar.de |