Es gibt unzählige Weisen, "The Wire" zu sehen: als ein Porträt des post-industriellen Baltimore, als Erbe des realistischen Romans, als eine soziologische Studie des Drogenhandels, als Meilenstein seriellen Erzählens oder gar als "größte Serie aller Zeiten".
Aus Sicht der Medientheorie ist "The Wire" (David Simon/Ed Burns, USA 2002-2008) vor allen Dingen eine Reflexion über Mittler, Netzwerke und Technologien. Soziale Beziehungen sind hier immer schon von Medien durchdrungen: Drogendeals werden mit Pagern abgewickelt, Münztelefone mit Fangschaltungen überwacht, Akten gewälzt und Daten erhoben, Zeitungsartikel manipuliert, Infrastrukturen aufgebaut oder abgerissen. Die Welt von ‚The Wire‘ ist ein Netzwerk der Medien.
Das Seminar möchte dieses Netzwerk anhand einer intensiven Serienlektüre und begleitender Textlektüren (u.a. von Michael Cuntz, Daniel Eschkötter, Jens Schröter) freilegen und Fragen der Serienforschung an einem exemplarischen Fall verhandeln: Wie erzählen Serien komplexe urbane, politische und soziale Zusammenhänge? Wie verhält sich das Medium Serie zu Literatur und Film? Und was weiß "The Wire" über Medien? In jeder Episode des Seminars werden ausgewählte Episoden aus "The Wire" besprochen und von den Teilnehmenden kommentiert und kontextualisiert.´
UPDATE: Bitte melden Sie sich frühzeitig zum Moodle-Kurs an (kein Passwort erforderlich). Dort finden Sie alle Informationen zum Seminarverlauf und verschiedene Möglichkeiten zum gemeinsamen Austausch. Wichtig: Bitte besorgen Sie sich rechtzeitig zum Semesterbeginn die 1. Staffel von "The Wire". Nur so können wir die Serie intensiv diskutieren. Hinweise dazu finden Sie auf Moodle. Bei Fragen, schreiben Sie mir eine Mail an: martin.siegler[at]uni-weimar.de |