Beschreibung |
Die Befreiung Buchenwalds jährt sich am 11. April 2020 zum 75. mal. Nur wenige Zeitzeugen leben noch, um von ihren Erfahrungen zu berichten und das Erinnern an die Greuel, die Demütigungen und Schikanen, den Tod, das Leid und die unmenschliche, sinnlose Arbeit im Konzentrationslager, die Erinnerung an die Ermordeten aber auch die Erinnerung an die Täter mit ihrer körperlichen Präsenz zu bekräftigen. Umso wichtiger werden die beständigeren, ein Menschenleben überdauernden Zeugnisse dieser weit in unsere Gegenwart und Zukunft hineinwirkenden historischen Ereignisse. Das Republik- und Bauhaus-Jahr 2019 war ein wichtiges Jahr für Weimar, es hat wunderbare Veranstaltungen, ein wichtiges neues Museum und ein Bewusstsein für die Errungenschaften der Weimarer Republik, sowohl auf künstlerischem als auch auf politischem und gesellschaftlichem Gebiet hervorgebracht. Dennoch schien es manchmal so, dass dies auch den willkommenen Anlass bot, die anderen, düsteren Epochen der Weimarer Geschichte, zu überdecken und deren Andenken durch die beeindruckenden Leistungen des Weimarer Bauhaus zu behübschen. Im Jahr 2020 jedoch fordert auch das nur 10 km von Weimar Zentrum entfernte Buchenwald seine Präsenz in Weimar wieder ein. Und das SE "Orte, Texte, Objekte der Erinnerung an das KZ Buchenwald im europäischen Kontext" möchte die Reflexion und historisch-medienwissenschaftliche Erforschung mit einer bi- bzw. plurinationalen Studierendengruppe weiterführen und bewusst die transnationale, europäische Dimension des KZ Buchenwald und der Erinnerung daran in den Mittelpunkt stellen. Die derzeit noch nicht mögliche Besichtigung des Erinnerungsortes selbst im Rahmen einer Exkursion soll nachgeholt oder individuell durchgeführt werden, so steht die Lektüre von historischen, dokumentarischen und fiktionalen Texten über Buchenwald (wie auch performativer, filmischer, musikalischer, skulpturaler oder pikturaler Auseinandersetzungen) sowie die Bearbeitung einzelner Fallstudien, Ereignisse oder Dokumente, die in einer Fülle digitaler Archive sowie auf der umfassenden Webseite der Gedenkstätte Buchenwald zugänglich sind. Diskussionen über eine angemessene und wirkungsvolle Präsentation unserer Arbeit bei der summaery werden, so hoffe ich, ebenfalls die Reflexion zu Formen und Medien der Erinnerung vorantreiben. |
Voraussetzungen |
Die Grundlage für die Zusammenarbeit im Seminar bildet die moodle-Plattform zum Seminar, dort wird es auch eingebettet eine Möglichkeit für (einzelne) Videokonferenzen aber auch Foren für schriftlichen Austausch geben. Bitte melden Sie sich dort so bald wie möglich an, damit ich die Zahl der Teilnehmer*innen abschätzen und auch bei Überbelegung rasch eine Rückmeldung geben kann. |
Leistungsnachweis |
regelmäßige Mitarbeit, kleine schriftliche Übungen, Übernahme eigenständiger Nachforschungen und Recherchen, Reflexionseinheiten, Entwicklung von Präsentationsformen für diese Recherchen oder allgemeiner zur Repräsentation der Erinnerung an Buchenwald für die Summaery 2020 (Ende Juli, voraussichtlich digital) |