Im Rahmen des „Workshop-Studio“ findet im Sommersemester 2020 eine fachübergreifende Kooperation statt mit:
Prof. Dr. Georg Franck (angefragt) Mathematiker / Ökonom / Volkswirt / Philosoph / Architekt / Entwickler von Software / Unternehmer im Bereich der Entwicklung räumlicher Informationssysteme / Ordinarius für digitale Methoden in Architektur und Raumplanung
Technische Universität Wien, Institut für Architekturwissenschaften
„Aus wissenschaftlicher Sicht sind Subjektivität und Arbitrarität geradezu synonym. Fragen des Geschmacks - sei es des individuellen oder des konventionellen - sind aus dieser Sicht Scheinfragen, die es gilt, entweder fallen zu lassen oder in solche aufzulösen, die sich logisch oder empirisch beantworten lassen. Die These von der Arbitrarität architektonischer Qualität verlor nicht, sondern gewann noch an Bedeutung, als die Vorstellungen der Verwissenschaftlichung des architektonischen Denkens erst einmal ausgeträumt war. Sie wurde bestimmend für die Hauptrichtung der nachmodernen Architektur (...). Die dekonstruktivistische Philosophie stellt eine Fundamentalkritik an den Träumen wissenschaftlicher und logischer Letztfundierung dar. Sie bezieht sich in ihrer Kritik auf einen Grundzug der Sprache, nämlich auf das arbiträre Verhältnis zwischen Zeichen und Bezeichnetem. Linguistisch bedeutet Arbitrarität soviel, daß nichts an der Form als solcher auf inhaltliche Eigenschaften deutet, daß also das Wort „Stuhl“ nicht wie ein Stuhl auszusehen braucht und das Wort „Hund“ nicht wie ein Hund klingt. Die Beziehung zwischen Zeichen und Bezeichnetem ist rein konventionell und in diesem Sinne willkürlich. Die fundamentale Kritik an logischer Fundierbarkeit und sprachlicher Objektivierbarkeit hat zu dem interessanten Versuch geführt, die Selbstverständlichkeiten des architektonischen Denkens als insgeheim metaphysisch zu entlarven und mit gestalterischem Effekt in den Grundfesten zu erschüttern.“(1)
(1)_ Erschienen in: Hintergrund 14, Texte zum 9. Wiener Architektur Kongress, Architekturzentrum Wien, März 2002
Das „Workshop-Studio“, welches eng mit dem Seminar und den Projekten des Lehrstuhls verknüpft ist, findet als Blockveranstaltung in Weimar/Berlin statt. Die Teilnahme ist offen für alle Fachbereiche der BUW. Unser „Workshop-Studio“, das bereits seit den Semestern 2018/19 stattfand, ermöglicht den Studierenden interdisziplinär in verschiedenen Aufgabenbereichen und Formaten an dessen Realisierung mitzuarbeiten sowie sich mit freien Themen in den Forschungsprozess einzubringen. Die Teilnahme an der Koordinierung, die Mitwirkung bei der Organisation von Ausstellungen, Veranstaltungen und Dokumentation ist sehr erwünscht. |