Beschreibung |
Der experimentelle Einsatz von Klang und die sich daraus ergebende Erweiterung des auditiven Materials ist kein neues Phänomen. Bereits seit der Antike wurde mit Tonmodulierung experimentiert, doch erst seit der Erfindung technischer Geräte zur Klangspeicherung und -wiedergabe verändert sich auch der Umgang mit Klang. Vor allem die Klangexperimente der 1920er Jahre am Bauhaus durch László Moholy-Nagy, aber auch die Erweiterung des Klangmaterials durch die Futuristen haben großen Einfluss auf neue Klangkonzepte. Inspirationen erhielten die Künstler*innen auch aus den Nachbardisziplinen, von denen ästhetische Neuerungen ausgingen. Die historischen Voraussetzungen für experimentelle Klangkunstwerke und somit den Einzug des Klanges in andere Bereiche liegen vor allem in den materialästhetischen Veränderungen des 20. Jahrhunderts begründet, durch die sich das Material von formalästhetischen Kategorien und Strukturen in der bildenden Kunst, Literatur sowie der Musik emanzipierte.
Im Seminar beschäftigen wir uns mit Klangexperimenten des 20. Jahrhunderts und analysieren wichtige Werke, die einen neuen Einsatz von Musik erprobten und das Klangmaterial erweiterten. Es werden ebenso klangkünstlerische Techniken und Strömungen seit den 1920er Jahren in Europa vorgestellt, als auch verschiedene Klangkonzepte. Übernahme eines Referates und eine schriftliche Hausarbeit ist Bedingung für die Teilnahme am Seminar. Gruppenarbeit ist möglich. |