Beschreibung |
Das Verhältnis zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden ist nicht nur eine Geschichte der Plünderung und Zerstörung materieller Entitäten wie Rohstoffen, Objekten, Stätten, Ländereien, etc., sondern auch eine Geschichte der Vernichtung und Aneignung immaterieller Errungenschaften, die man unter Begriffen wie Epistemizid (Boaventura de Sousa Santos) und Geschichtsdiebstahl (Jack Goody) diskutiert werden. Dem liegt ein in erster Linie eurozentrischer Blick auf die Welt zugrunde, der immer schon von der eigenen Ausnahmestellung überzeugt ist. Diese Exzeptionalitätsbehauptung ist ein Motor, der rekursiv die Rechtfertigungsgrundlage für eine Fortsetzung dieser Praktiken liefert Im Seminar sollen Positionen vorgestellt werden, die diese Weltsicht wiederlegen, ihre Entstehung und Auswirkungen beleuchten, ebenso wie solche, die dem schlechten Globalen dieser Ausbeutungen nicht ein schlechtes Lokales der identitären Abschottungen entgegensetzen, sondern auf der Unhintergehbarkeit von Austauschprozessen und Verflechtungen bestehen. |