Beschreibung |
Es kann wohl als eine der zentralen Bedingungen modernen Denkens und Handelns gelten, dass Zukunft als grundsätzlich offen – und damit auch als grundsätzlich gestaltbar – verstanden wird. Das (literarische, filmische, künstlerische etc.) Erzählen bildet dabei ein zentrales Mittel zur Herstellung von Zukunftsvorstellungen, die einerseits die jeweiligen Zeithorizonte aufnehmen und andererseits auch auf diese zurückwirken; es arbeitet dadurch gleichermaßen an einer Grenzbestimmung und Grenzverwischung zeitgenössischer Selbst- und Weltbilder, die sich unter anderem auf die Verhältnisse Mensch-Gesellschaft, Mensch-Natur und Mensch-Technik beziehen. Imaginationen einer kompletten (Un-)Planbarkeit und (Un-) Beherrschbarkeit erzeugen dabei sowohl Ideal- als auch Schreckensbilder potenzieller (mitunter auch bereits gegenwärtig beobachtbarer) sozialer, ökonomischer und technischer Entwicklungen. Im Seminar werden wir uns mit den jeweiligen Themen und Formen vergangener wie auch gegenwärtiger Zukünfte beschäftigen und dafür einen Blick auf verschiedene Genres (Utopie, Dystopie, Science Fiction, Alternativgeschichte etc.) in Literatur, Film, Kunst und Medien richten. |