Beschreibung |
Wie organisiert sich das Zusammenwirken von Vergangenheit und Gegenwart durch Medien und Materialien der Aktualisierung und Vergegenwärtigung? Welche Schriftereignisse liegen im Unterbewussten der Psyche oder dem Unbewussten der Zukunft? Funktionieren Utopien wie umgekehrte Palimpseste, indem sie eine potentielle Zukunft vorahnen oder antizipieren? Das Palimpsest als Träger historisch geschichteter Ereignisse von Be- und Entschriftung bietet sowohl als reales Material wie auch als nicht weniger reale Gedächtnismetapher den Ausgangspunkt des Seminars „Palimpsest: Von der Gedächtnismetapher zum Archivereignis“. Vom Zentrum dieses Punktes bewegen wir uns mit Theorien der Medialen-Historiografie und Archivforschung in die Vergangenheit und beschäftigen uns mit verschiedenen Zugriffsweisen, diese Vergangenheit zu aktualisieren. Wir konfrontieren aber auch die Gedächtnismetapher „Palimpsest“ mit dem von Jacques Derrida geprägten Begriff des „Archivereignisses“, um Prozesse des Zusammenwirkens von Archiv und Archivalien bemerken, analysieren und beschreiben zu können. Dafür werden Sitzungen zum Material und zur Metapher des Palimpsests, zu einer Idee des Archivs als Agentur und zu den Effekten des Digitalen die Grundlage für eigene Forschungsfragen bilden. |