Das Projekt Blow Up Bauhaus! widmet sich in Theorie und Praxis der Fragestellung, wie druckstabilisierte Membranstrukturen – z.B. aufblasbare Objekte (‚Inflatables‘) – als struktur- und form- und funktionsgebende Gestaltungselemente realisiert und nutzbar gemacht werden können.
Eine theoretische Einführung und ein kompakter historischer Überblick zum Projektauftakt schaffen Orientierung im Themenkomplex. Im weiteren Projektverlauf liegt der Fokus auf der praktischen Entwicklung neuer Anwendungen, Prinzipien und Morphologien, die in explorativen Entwurfsprozessen aus den spezifischen formgebenden Eigenschaften druckstabilisierter Membranstrukturen abgeleitet werden. Ziel ist die Schaffung von Nutzungsqualitäten im Kontext neuer und alter Anwendungsfelder. Die Größenordnung der realisierbaren Entwürfe umfaßt dabei filigrane Membranstrukturen, körpernahe Luftobjekte und raumgreifende Strukturen, die in unterschiedlichsten Bereichen Anwendung finden können. Einen weiteren Projektschwerpunkt bildet die Erprobung und Entwicklung von Strategien zur Integration zusätzlicher funktionaler Aspekte, Materialien oder Bauteile in pneumatische Membranstrukturen.
Im Projektverlauf wird – entwurfsbegleitend – ein umfassendes Spektrum an Methoden zur Herstellung von aufblasbaren Membranstrukturen vermittelt, praktisch erprobt und weiterentwickelt. Neben einer Vielzahl von Ansätzen zur manuell-handwerklichen Fertigung mit unterschiedlichen Materialien und Verarbeitungsstrategien, steht eine CNC-gesteuerte Rapid-Prototyping Apparatur zur Herstellung von Inflatables aus luftdicht ausgerüsteten Nylongeweben zur Verfügung. Die parametrische Simulation des Verformungsverhaltens von Inflatables in CAD-Software bildet einen weiteren Schwerpunkt im Projekt.
Optional können in den Entwurfsprozessen auch weitere Technologien und Materialklassen eingesetzt werden um zusätzliche Funktionen und Nutzungsqualitäten zu erzeugen, u.a. durch Integration von (z.B. textilen) Sensoren zur Eingabeerkennung, elektronisch ansteuerbaren Ventile zur Druckluftregelung für die dynamisch kontrollierten Formwandlung von taktil-reaktive Objekten.
- Aus der Fläche zum Volumen - Wie entsteht Formen und Struktur aus Membranen und Druck?
- Welche Qualitäten schafft die Gestaltung mit Luft?
- Wie kann Luft die Komplexität, Gewicht und Packmaß funktionaler Objekte reduzieren?
- Wie lassen sich diese Eigenschaften gestalterisch Nutzen?
- Welche neuen Anwendungsfelder für Inflatables & Co. lassen sich erschliessen?
- Und, was ist das eigentlich – Luft..?
Ein Projektmodul (18ECTS) im Bauhaus.Semester 2018/19 – offen für Studierende aller Fakultäten und Studiengänge! |