Beschreibung |
„Mental Radio“ ist der Titel eines Berichts von 1930, in dem Upton Sinclair die telepathischen Experimente mit seiner Frau Craig nieder schrieb. Ähnliche Experimente machten Wissenschaftler in der Sowjetunion der 20er Jahre: „unser Körper stellt einen komplexen elektrischen Apparat dar, eine ganze Radiostation, die in der Lage ist, elektromagnetische Schwingungen zu senden und zu empfangen“ (Aleksandr Beljaev, 1928). Angesiedelt in dem allumfassenden Phänomen Äther wurden Begriffe wie Schwingung, Frequenz oder Resonanz zu Beginn des 20ten Jahrhunderts eng verknüpft mit dem Geist. Man vermutete die elektromagnetischen Wellen seien auch das Material aus dem unsere Gedanken bestünden und könnten eine Verbindung zum Unterbewussten und Jenseitigen aufbauen. Aktuelle Entwicklungen in der Technologie auf dem Gebiet der drahtlosen Kommunikation sowie in der Hirnforschung, die die Hirnaktivität zur Steuerung von Robotern nutzen, lassen die Visionen eines Hirns als elektrische Schaltzentrale, als Radar und Radio Station, in neuem Licht erscheinen. Feedbacksysteme Bezug nehmend auf das, was Oswald Wiener 1965 in seinem Bioadapter als eine Art Junggesellenmaschine entwickelte, reagieren auf aktuelle Bedürfnisse und Hoffnungen, den eigenen Körper besser verstehen und kontrollieren zu können. Körpersignale können in wahrnehmbare, physikalische Parameter verwandelt werden und so als Stimulanz dienen für neuartige künstlerische Erfahrungen. Das Projekt möchte durch das Entwickeln von interaktiven Installationen eine Brücke zwischen den Ursprüngen des Radios und neuen Formen der Medienkunst schlagen, wobei neue Technologien und wissenschaftliche Erkenntnisse eine Entscheidende Rolle spielen. In diesem Kontext werden namhafte Neurowissenschaftler und Medientheoretiker bei „mental radio“ zu Gast sein. Begleitende Fachkurse führen in die notwendigen technischen Kenntnisse ein. „Mental Radio“ is the title of a book in witch Upton Sinclair documented in the 1930 his telepathic experiments with this wife. Similar experiments where done in the Sowjetunion in the beginning of the 20th, in witch the radio was compared to our brain, the electromagnetic waves related to mental processes. Today this old theories seems to be from new interest: new technologies like mobile devices and investigations in the domain of neuroscience as well as theories and methods of biofeedback allow to transpose inner body processes into audible and visible signals and to join science and art. |
Bemerkung |
Verpflichtende wissenschaftliche Gastvorträge finden bereits am 20. und 22. Oktober statt (u.a. Prof. Dr. Wolf Singer, Neurophysiologe). Bitte Ankündigung beachten. Anmeldung zwischen dem 13.10.-16.10. bei Frau Birnschein, Raum 106, Marienstr. 5. |