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WiSe 2024/25

Dis-sensuelles Kino - Jacques Rancières politische Filmästhetik - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar SWS 2
Veranstaltungsnummer 418240040 Max. Teilnehmer/-innen 25
Semester WiSe 2018/19 Zugeordnetes Modul
Erwartete Teilnehmer/-innen
Rhythmus
Hyperlink  
Weitere Links https://www.uni-weimar.de/de/medien/professuren/medienwissenschaft/philosophieavmedien/
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt]
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Di. 09:15 bis 10:45 wöch. von 16.10.2018  Bauhausstraße 11 - Seminarraum H      
Gruppe [unbenannt]:
 
 
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Leistungspunkte
M. A. Medienwissenschaft (M.A.), PV13 - 6
M. A. Medienwissenschaft (M.A.), PV15 - 6
Zuordnung zu Einrichtungen
Philosophie und Ästhetik
Fakultät Medien
Inhalt
Beschreibung

Im Frankreich der 1830er Jahre machen französische Arbeiter die Nacht zum Tag. Statt zu schlafen und sich für den nächsten Arbeitstag zu erholen, schreiben sie politische Aufrufe und Gedichte. Etwa zur gleichen Zeit soll der französische Gelehrte Joseph Jacotot im Belgischen Löwen seinen Schülern Französisch beibringen, obwohl er selbst kein Niederländisch spricht. Er wird so zum "Unwissenden Lehrmeister", der seinen Schülern nicht mehr und nicht weniger vermitteln kann, als die emanzipatorische Praxis sich selbst etwas beizubringen. Solche historischen Szenen nutzt der französische Philosoph Jacques Rancière, um zu zeigen, dass "Politik" keinem vorgegebenen System entspricht, sondern als Praxis und Ereignis hervorgeht. Politik entsteht nicht aus Konsens, sondern aus dem Ereignis des Dissens, dem "Unvernehmen", das die zentrale Figur in Rancières politischer Philosophie bildet. Politik gibt es nicht, sie wird und wird gemacht. Für Rancière geschieht dies immer dann, wenn, wie in den genannten historischen Szenen, die gesellschaftliche Aufteilung der Subjekte nach ihren Orten, Zeiten und Tätigkeiten gestört und in Frage gestellt wird. In diesem Sinne ist Kunst für Rancière dann politisch, wenn sie eine neue "Aufteilung des Sinnlichen" hervorbringt, sich beispielsweise dem Konsens der mimetischen Identifikation von Fiktion und Realität widersetzt und "dis-sensuelle" Formen des Spürens und Verstehens hervorbringt. Dem Film gelingt dies für Rancière beispielsweise bei Takeshi Kitano, der die Bewegungen des Action-Kinos verlangsamt und freistellt oder bei Vincente Minnelli, dessen auf den ersten Blick bloß harmlos unterhaltsame Hollywood Musicals die Struktur der Handlung mit Hilfe der Performance des Tanzes durchbrechen.

In diesem Seminar lesen wir gemeinsam sowohl die politischen, als auch die stärker ästhetischen und auf das Kino bezogenen Texte Rancières. Dabei soll es in einem ersten Schritt darum gehen, Themenkomplexe und Argumentationslinien freizustellen und diese durch eigene Recherchen aufzuarbeiten. Diese genaue Lektüre ist in diesem Seminar nicht zu trennen von einem aufmerksamen Blick auf die Filme, die Rancières Thesen nicht illustrieren, sondern mit ihnen in ein dis-sensuelles und medienphilosophisch produktives Spannungsverhältnis treten sollen.

engl. Beschreibung/ Kurzkommentar

Dis-sensual cinema – Jacques Rancière's political film aesthetics

Rancières main idea that politics is not a given system, but a practice and an event arising out of "dissent" will play a vital role in this reading. The seminar combines a close-reading with a closer look on film and its "dis-sensual" forms, that defy the "con-sensual" forms of naturalistic representation, character identification and the subordination of movement to narration. For Rancière it is for example Takeshi Kitanos suspension of movement that resists the conventions of action cinema. Vincente Minnellis colorful Hollywood musicals - plain entertainment on first sight - play out the qualities of dance as pure performance. Following a media philosopical methodology this seminar will try to create "dis-sensual" and productive tensions between film and theory.

Literatur

Jacques Rancière, Und das Kino geht weiter. Schriften zum Film, Berlin, 2012.

Voraussetzungen

Regelmäßige Anwesenheit, gut vorbereitete Lektüre, engagierte und eigenständige Recherche und Entwicklung eines Forschungsthemas

Leistungsnachweis

Referat, Projektarbeit im Rahmen des Projektmoduls

Zielgruppe

Medienwissenschaft, M.A.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2018/19 , Aktuelles Semester: WiSe 2024/25

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