Beschreibung |
Das bildschirmbasierte Handeln in Echtzeit zählt zu den prägenden und gleichzeitig alltäglichsten Kulturtechniken des 21. Jahrhunderts. Trotzdem hat der Bildschirm in seinen heutigen Gebrauchsweisen im Vergleich zu den Phänomenen des Fernsehens und des Kinos bisher keine ähnliche Fülle von Theorien hervorgebracht. Im Seminar soll eine Auswahl der bekannten Theorieansätze vorgestellt und untersucht werden. Je nach Perspektive kann der Bildschirm als „Fenster“ zur vernetzten Außenwelt bzw. als „Schwelle“ zu den dahinter liegenden Prozessen der Computation verstanden werden, als sichtbare Oberfläche und Interaktionsfeld für hochkomplexe Operationsketten oder als Medium der „Abschirmung“, das visuell vermittelt zwischen dem, was gewusst werden kann, und dem, was sich dem Verständnis entzieht. Historische und theoretische Verbindungen reichen von den militärischen Wurzeln des Computer Screens über architektonische Elemente der Trennung und Visualisierung in sakralen Räumen, psychoanalytische Ansätze des Imaginären bis zu den zeitgenössischen Diskursen über (Post-)Digitalität. |
engl. Beschreibung/ Kurzkommentar |
Theories of the Screen
Screen-based actions in real time can count as the most paradigmatic and mundane cultural techniques of the 21st century. Yet, in comparison to the phenomena of cinema and TV, the interactive screen has not provoked the same abundance of theoretical discussion. This course will provide a survey of existing theories and current debates. According to perspective, the screen can be understood as a ”threshold” or ”window” to the networked world and to underlying processes of computation, as a visual surface or interface for highly complex chains of operation, or as a medium that ”screens out” and separates the knowable from that which is beyond comprehension. Historical and theoretical connections can be drawn to the historical roots of the computer screen in military science, to architectural elements of separation and visualisation in sacral spaces, to psychoanalytical approaches to the imaginary, and to contemporary discourses on the (post-)digital. |