„Welchen Unterschied macht es, ob ein Künstler mit Gold oder Marmor, Holz oder Bronze, Fett, Filz oder Kunststoff arbeitet? Transportiert Beton eine andere Botschaft als Wachs? Ist das Material nur Träger der Idee, oder hat es Anteil an der Bedeutung eines Kunstwerkes?” fragt Monika Wagner im Vorwort des Lexikon des künstlerischen Materials von 2002.
Aufbauend auf dem Wissen des vorrangegangenen Semesters, setzten wir unsere Experimente und Erkundungen zum künstlerischen Material fort. Recherche zu den unterschiedlichen (z. B. haptischen, olfaktorischen und gustatorischen) Charakteristika, kulturellen und historischen Hintergründen sind ebenso unerlässlich wie die entsprechenden Verarbeitungstechniken und die Kontextualisierung des Materials.
Im Laufe des Semesters werden alle Studierende künstlerische Arbeiten unter den genannten Aspekten entwickeln, die im Rahmen der Summaery 2017 ausgestellt werden. Zudem werden in Form von Kurzreferaten aktuelle Künstlerpositionen vorzustellen sein, die sich mit den gleichen Fragestellungen beschäftigen.
Begleitet wird das Projekt durch einen Vortrag der Kunsthistorikerin Prof. Dr. Monika Wagner, die Kunstgeschichte an der Universität Hamburg lehrte und den Aufbau des Archives zur Erforschung der Materialikonographie leitete. Monika Wagner veröffentlichte unter anderem zur Geschichte und Theorie der Wahrnehmung und arbeitet über die Bedeutung des Materials in der Kunst, speziell des 20. Jahrhunderts.
Zusätzlich wird ein Workshop mit Ali Pecker angeboten, in dem unterschiedliche Techniken und Lösungswege erlernt werden sollen, künstlerische Arbeiten und deren Bestandteile zum vibrieren, ruckeln und schwingen zu bringen. Dabei geht es um analoge wie digitale Wege der Programmierung - von zeitbasierten Bewegungsabläufen bis hin zur Materialveränderung. Untersucht werden die Transformationen, die ein Material erfahren kann, wenn dieses in Bewegung versetzt wird.
Projektbegleitend wird es eine einwöchige Exkursion nach Kassel zur documenta 14 und zum Skulptur Projekt Münster geben. |