Mensch-Computer Schnittstellen sind oft tragbar und haben häufig objekthaften Charakter. Im Gegensatz dazu stehen Artefakte wie z.B. Möbel, welche verstärkt räumlichen Charakter besitzen. Interfaces können sowohl als Objekt oder als Raum, bzw. architektonisches Element gedacht werden. Dabei gestalten sie die Beziehung zwischen Mensch und Artefakt jeweils auf ihre eigene Weise.
Ziel des Projektes ist die Realisierung eines architektonischen Mensch-Computer Interface Prototypen. Auf Basis von Sensoren aus Industrieanlagen und recycelten/umfunktionierten Möbeln oder eigenkonstruierten Ultraleicht-und-Lowcost-Bauten (Popup Zelte, Segel, etc.) soll eine Mehrbenutzerschnittstelle für den Stadtraum entworfen und implementiert werden. Um Qualitäten des Interfaces testen zu können soll die Kommunikation zwischen Mensch und Computer durch ein Ausgabemedium ergänzt werden. Projection Mapping hat sich hierbei als gutes Mittel zur prototypischen Umsetzung bewährt. Geplant ist hier der Aufbau eines Hinterhof-Außenlabors in dem Interface in Kombination mit einer Fassadenprojektion iterativ getestet werden kann.
Das Projekt ist so aufgebaut, dass eine Zusammenarbeit zwischen Gestaltern und Technologen hergestellt werden soll. D.h. eine Teilnahme ist für Bachelor in Medieninformatik, dem Master in Computer Science and Media als auch für Medienarchitekten bzw. Produktdesignern möglich. Die Rolle der Computer Science Studenten liegt hierbei eher im technischen (Sensorprotokolle, Mikrocontroller, Software, Datentransfer, etc.) und der gestalterischen Studenten eher im Entwurf aber auch im Bau der Interfaces/ Interaktion selbst.
Für den Medieninformatiker heißt das:
- Recherche existierender Media Architectural Interfaces (MAI)
- Auseinandersetzung mit aktueller Technik:
- Programmierung: Processing, Arduino, Touchdesigner, etc.
- Grafik: Spout, Syphoon, OpenGL, DirectX
- Protokolle: OSC, Serial Communication, GreyCode, etc.
- Gesture recognition
- Implementierung eines selbst entworfenen Interaktionsdesigns
- Schneller Einsatz der hergestellten Prototypen „in-the-wild“
Für den Medienarchitekten/Gestalter:
- Erfahrung technischer Realitäten und Bau robuster Interfaces für den Produktionseinsatz.
- Recherche existierender Media Architectural Interfaces (MAI)
- Entwurf und Formfindung auf Basis aktueller Arbeiten im Bereich interaktiver Medienarchitektur.
- Auseinandersetzung mit Interaktion mit Objekten gegenüber architektonischen Artefakten, Interaktion im öffentlichen Raum, Situiertheit, Multi-User Interaktion, ...
- Ausprobieren eigener Fertigungsprozesse, mit denen robuste Interfaces kostengünstig realisiert werden können.
Realisierung eines robusten Interfaces in Zusammenarbeit mit Medieninformatikern. |