Beschreibung |
Wir alle tun ständig etwas. Wir gehen dabei mit Dingen um, wir bearbeiten sie, stellen sie her oder setzen sie einfach nur voraus. Doch was genau tun wir, wenn wir etwas tun oder machen? Das Plenum geht dieser Frage nach und legt den Akzent auf den hand-werklichen Umgang mit den Dingen. Dabei soll es weniger um die instrumentelle Logik der Dinge oder die werkhafte Schließung von Tätigkeiten gehen, sondern vielmehr um die grundsätzliche Rolle von Dinglichkeit und Materialität in den verschiedenen Formen des Hervorbringens. Insbesondere gilt die Aufmerksamkeit jenen Kulturtechniken, deren Bedeutung für den Prozess des Hervorbringens gemeinhin unterschätzt wird; sei es, dass man sie für bloße 'Vorstufen' des Prozesses hält (basteln, tinkern, entwerfen), sei es, dass sie für deren Reste oder Ränder gehalten werden (reparieren, recyceln).
Für die "Kulturtechniken des Machens" will das Plenum nun zunächst eine systematische Rahmung durch die Analyse zentraler Unterscheidungen – etwa techne/poiesis, Substanz/Form (Aristoteles), vita activa/vita contemplativa (Hanna Arendt) ‑ und einschlägiger Konzepte (Arbeit, Produktion, Konsumption) erarbeiten. Zweitens werden spezifische historische Entwicklungen diskutiert, vor allem der Zusammenhang von Hand-Werk und Industrie sowie Hand-Werk und Digitalisierung (fabbing). Drittens sollen exemplarische Kulturtechniken des Machens in ihrer gesellschaftlichen Relevanz und medialen Formatierung diskutiert werden (basteln, entwerfen, reparieren, ausstellen, prosumieren etc.) |
engl. Beschreibung/ Kurzkommentar |
"Doing Things". Cultural Techniques of Making
Permanently, we are doing things. But what exactly is it that we are doing when we are 'doing things', when we are creating or making something? The course especially focusses the craft sector in order to discuss the specific role things and materials play for the cultural techniques of making. This also means focusing cultural practices which are often said to be secondary (tinkering, drafting/designing) or marginal (repairing, recycling).
With respect to the cultural techniques of making, the course analyses central distinctions (techne/poiesis, substance/form, vita activa/vita contemplativa) and concepts (work, production, consumption), historical developments, i.e. the relation between handicraft and industry as well as between handicraft and digitalization (fabbing), and exemplary cultural techniques of making, with respect to their social relevance and media format (e.g. tinkering, designing, repairing, exhibiting, prosuming). |