Beschreibung |
Das Kinoerlebnis beginnt nicht erst in dem Moment, in dem die Projektion der Lichtbilder auf die Leinwand trifft und einen Filmraum eröffnet, der die Besucher_innen in imaginäre Räume „entführt“. Ebenso wie das Kinoerlebnis mit dem Betreten der Lichtspielhäuser beginnt und durch die „Anordnung des Sehens“ im Kinodispositiv vereitelt wird, ist die Kinoerfahrung mit der Kinoarchitektur selbst verbunden. Durch die „Architektur des Zuschauens“ wird die Bedingung für das Eintauchen in imaginäre Räume im Film geschaffen. Wenn nun im 21. Jahrhundert in zahlreichen Projekten die gebaute Architektur selbst zur Leinwand und damit zur kinematographischen Fassade wird, zeitigt diese Entwicklung wiederum neue Wahrnehmungsmodi, durch die das filmische Dispositiv erweitert und somit erneut nach den Konvergenzen zwischen Filmraum und Architekturraum gefragt wird.
Im Seminar sollen diese Verbindungen zwischen kinematographischen und architektonischen Räumen untersucht werden. Dabei spielt ebenso die Kinoarchitektur selbst als auch die konvergente Rhetorik von Architektur und Film eine Rolle wie auch gemeinsame historische Bedingungen konzediert und die gegenseitige Beeinflussung beider Disziplinen herausgearbeitet werden soll: Während der kinematographische Blick im Kino per se von jenem der Horizontalität geprägt ist, löste sich in der Architektur des Neuen Bauens die Vertikalität der Fenster zugunsten eines panoramatischen Fensters und damit eines kinematographischen Blickes auf. Durch die großen Fensteröffnungen in den Häusern des Neuen Bauens wurde der Innenraum selbst zu einer Bühne und damit zu einem Schaufenster.. |
engl. Beschreibung/ Kurzkommentar |
Architecture and Cinema.
The experience of cinema does not only begin in the very moment when the light projection meets with the screen but by entering the cinema. So we need to assume that the cinematic experience is somehow connected to the architecture of the building itself.
In this course we will focus on the convergences of the cinematic and architectural spaces: on the rhetoric implies of architecture and film, the historical conditions and the interaction between the two disciplines and their influences.
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