Im Seminar arbeiten wir mit architekturhistorischen und kulturwissenschaftlichen Texten zum städtischen Raum. Dabei geht es unter anderem um räumliche Ordnungen, um Wahrnehmungen und Erlebnisweisen von gebauten Räumen, um Durchgangsorte, um raumbildende Praktiken, um das Verhältnis von Zentrum und Peripherie, um Bewegungen des Gehens und Fahrens, um Wasserwege und Freeways sowie um funktionale und fantastische Fassaden.
Einen Schwerpunkt bilden Texte zur Architektur und Stadtentwicklung von Los Angeles (von Reyner Banham, Mike Davis, Edward W. Soja, Esther McCoy und anderen).
In einem Text von 1986 spricht Jean Baudrillard Los Angeles jegliche Verführungskraft ab. Wegen der extremen Entfernungen in der Metropolenregion wird für Baudrillard die Erfahrung des Autofahrens zu einem exzessiven, Unterschiede und Erinnerungen auslöschenden travelling. Baudrillard kommt zu dem Schluss: „Los Angeles: wahnsinnige Zirkulation ohne Begehren. Ende der Ästhetik.“
Wie es sich mit der Verführungskraft von Los Angeles verhält, werden wir uns im Seminar noch einmal genauer ansehen. |