Beschreibung |
Spätestens mit der Einführung von Smartphones ist die Brechtsche Verheißung, der Rundfunk sei „von einem Distributionsapparat in einen Kommunikationsapparat zu verwandeln“, tatsächlich Realität geworden. Während die Hörerbeteiligung bei Privatfunk und im alltäglichen Radiobetrieb zur Normalität geworden ist, finden interaktive Formate erst in den letzten Jahren vermehrt Beachtung in der radiokünstlerischen Arbeit: GPS-basierte Audiokunst wie bei „Radioortung – Hörspiele für Selbstläufer“, Hörspiel-Games, Blogspiele, Dokublogs oder Webplattformen wie „Radio Aporee“ - immer mehr Formate zeugen davon, dass das Radio als Kommunikationsmedium verstanden wird, in dem die Grenze zwischen Sender und Empfänger verschwimmt.
Neue Fragen werfen diese neuen Formen auf: Ist das Radio noch das Radio, wenn man es überall und zu jeglicher beliebigen Zeit hören und abrufen kann? Wenn der Sender zum Empfänger wird und umgekehrt? Wie muss anders produziert werden, wenn wir meist unterwegs hören, umgeben von Geräuschkulissen, und noch dazu in mp4-Qualität? Wie verändert sich das Hören? Wie verändert sich das Machen? Ausgehend von klassischen Feature-Formaten wollen wir neue, nicht-lineare Erzählmethoden unter Einbezug neuer, technischer Methoden erproben.
Neben diversen Radiogesprächen (siehe auch Bachelor-Projekt „Feature yourself!“) wird ein Tutorium das Projekt begleiten. Eine Reise zum Online-Radio in Halle ist geplant.
Empfohlen wird das Modul „Dataflow I“ von Max Neupert, welches u.a. die technischen Grundlagen zum Umgang mit Audio in Echtzeit vermittelt. |