Beschreibung |
Der Begriff der Authentizität ist meist ein Gegenbegriff zur Inszenierung oder Verstellung und wird zugleich zu einem Synonym für Wirklichkeit, Wahrhaftigkeit oder Echtheit benutzt. Dabei werden Begriffsprobleme überspielt. Wortmanns Buch widmet sich der Vermittlung des Authentizitätseindrucks und untersucht die Inszenierungsform des Authentischen (und in seinen synonymen Abwandlungen der Echtheit, Wahrhaftigkeit oder Wirklichkeit) in einer kulturhistorischen Darstellung von der Antike bis zum Dokumentarfilm. Dabei geht es darum, wie die Inszenierung des Authentischen als Gegenbegriff zum Inszenierten funktioniert: Die Authentifizierung gehorcht immer kulturellen Kontexten und Bilder werden von ihrer Fragwürdigkeit befreit durch die Legende im Mittelalter, das Image vom Künstler als Genie in der Renaissance oder ethische Redlichkeitsdiskurse im Dokumentarfilm. Damit geht es in dem Buch auch um die Basisstrukturen von Kulturen, die immer auf der Konstruktion von unhinterfragbaren Grundgewißheiten, in der Dichotomie von Authentischem und Inszenierten, aufbaut.
Im Seminar werden wir uns vor allem der Lektüre des Buches von Volker Wortmann widmen: Volker Wortmann: Authentisches Bild und authentisierende Form. Köln: von Halem, 2023 (2. überarb. Auflage) |