Die meisten Städte unserer Welt tragen die Male der Industrialisierung. Im 19. Jhdt. hat sich gemeinsam mit dem Kapitalismus eine Industrialisierung durchgesetzt, die Städte und Landschaften, ja ganze Kontinente grundlegend veränderte. Die moderne Stadtplanung und darauf das ganze System räumlicher Planung haben sich als eine Reaktion auf Probleme entfaltet, die dabei entstanden. Bei allem Unterschied von Land zu Land, von Stadt zu Stadt: Wir befinden uns heute in einer neuen Phase, die sich vorsichtig als postindustriell bezeichnen lässt. Das System räumlicher Planung nimmt sich neuer Aufgaben an, was leichter geschrieben denn getan ist.
Die Vorlesung bietet einen Überblick über diese Geschichte und vermittelt dabei einen Begriff von räumlicher Planung in Abgrenzung etwa zur Architektur und zur Stadtsoziologie. Immer wieder geht es um die Frage, wie unterschiedliche Determinanten der Raumentwicklung wie Politik und Kultur, Demographie und Ökonomie zusammenwirken. Ein weiteres Lehrziel der Vorlesung ist, einen realistischen Blick für die Wirksamkeit und die Grenzen der räumlichen Planung auszubilden. Schließlich bietet die Lehrveranstaltung einen ersten Schritt für die Aneignung der wichtigsten fachlichen, fachpolitischen und fachwissenschaftlichen Paradigmen.
Die Vorlesung konzentriert sich auf Europa; Seitenblicke auf weitere Weltregionen helfen uns, das Besondere der deutschen und europäischen Entwicklung besser einzuordnen.
Basisliteratur wird zu Beginn des Semesters vorgestellt. |