Beschreibung |
Zeitkapsel auf dem toten Planeten gefunden Die Umwelt ist mit der Architektur verwoben und umgekehrt; die eine verändert sich mit der anderen. Wir lesen eine Geschichte über fünf Zeitalter eines sich verändernden Planeten, die am letzten Tag seiner Existenz in einer Zeitkapsel festgehalten wurde. Von Zeitalter zu Zeitalter hat die zunehmende Zerstörung die Beziehung zwischen den Bewohner*innen und ihrer planetarischen Welt geprägt. Margaret Atwood erzählt diese Mini-Science-Fiction, die unser Projekt informieren und strukturieren wird, und wir folgen ihr, wenn sie behauptet, dass ”es sich nicht um Klimawandel handelt –es geht um den Wandel von allem". Margaret Atwood: "Time capsule found on the dead planet", https://www.theguardian.com/books/2009/sep/26/margaret-atwood-mini-science-fiction (veröffentlicht am 26. September 2009, letzter Zugriff am 5. August 2024)
Wir verstehen Architektur als transformative räumliche Praxis, um ein gerechtes kollektives Leben vor- und herzustellen. Wir sehen in ihr die Möglichkeit, die Welt über das einzelne Gebäude hinaus in Bezug auf verschiedene Körper, Akteure, Zeiten, Geographien und Kulturen darzustellen. Wir denken, dass Architektur zu anderen möglichen Welten beitragen kann, zu anderen Beziehungen, die wir mit Lebewesen, Dingen, Land und Ressourcen haben können. Wir sind der Meinung, dass weder Professionalität noch neoliberale Motivierungen Architektur begrenzen oder einschränken sollten.
Wie beginnen wir mit Architektur? Wie setzen wir Darstellungen und Entwurfsmethoden als Techniken ein, um räumliche, soziale und ökologische Fragen zu stellen? Welche visuell-kognitiven Praktiken helfen uns, die Produktion von Raum und die sozialen, materiellen und historischen Strukturen –die Art und Weise, wie wir die Welt bewohnen– anzugehen? Wie definieren wir informelle und formale Raumgestaltung? Was können wir von Architektur lernen, die ohne Architekt*innen gebaut wird?
Im Projekt wollen wir ein Spektrum konkreter Arbeitsweisen eröffnen, erproben, diskutieren und an ihnen scheitern, um Darstellung und Gestaltung als Techniken der räumlichen Analyse und Synthese einzuüben. Neben Materialexperimenten, Kartographie, Zeichnung und Modellbau werden Text, Fotografie, Video, Storytelling, Essen und Künstliche Intelligenz verwendet. Um die Möglichkeiten architektonischer Repräsentation und Bildgestaltung jenseits eurozentrischer Konzeptualisierungen zu erkunden, werden wir uns mit historischen und zeitgenössischen Darstellungsmethoden aus Asien, Ozeanien, Afrika und Lateinamerika beschäftigen. Begleitet von Gastvorträgen und Workshops werden wir uns gemeinsam auf ein kollektives und erweitertes Verständnis der Architektur zubewegen.
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Time capsule found on the dead planet The environment is woven into the architecture and vice versa; one changes with the other. We read a story about five ages of a changing planet, reported on the last day of its existence through a time capsule. From age to age, increasing destruction has characterized the relation between the inhabitants and their planetary world. Margaret Atwood tells this mini-science-fiction that will inform and structure our project, and we follow her when she asserts that ”this isn’t climate change – it’s everything change.” Margaret Atwood: "Time capsule found on the dead planet", https://www.theguardian.com/books/2009/sep/26/margaret-atwood-mini-science-fiction (published September 26, 2009, last accessed August 5, 2024)
We understand architecture as a socially engaged transformative spatial practice to imagine and create a more just collective life. We see in it the potential to represent the world beyond individual buildings that exist along with various living and non-living beings, bodies, actors, times, geographies, societies, and cultures. We believe that architecture can contribute to other future worlds, and to different relationships we have with living beings, things, land, and resources. We think architecture should neither be limited nor restricted by professionalism nor neoliberal motivations.
How do we thus begin with architecture? How do we use representations and design methods to pose spatial, social, and ecological questions? Which visual-cognitive, imaginative practices help us address the production of space and the social, material, and historical structures —the ways we inhabit the world? How do we define what is informal and formal space-making? What can we learn from architecture that is built without architects?
In the project, we aim to open up, test, learn, fail and discuss a spectrum of concrete methods to practice representation and design as spatial analysis and synthesis techniques. In addition to material experiments, cartography, drawing, and model making, we use text, photography, video, storytelling, food and machine learning. To explore the possibilities of approaches to architectural representation and image-making beyond the Eurocentric conceptualizations, we will look at historical and contemporary representation methodologies from Asia, Oceania, Africa and Latin America. Accompanied by guest lectures and workshops we will move together towards a collective and expanded understanding of the discipline of architecture. |