Beschreibung |
Räumliche Planung ist zugleich eine wissenschaftliche Disziplin und ein Politikfeld. In den unterschiedlichen Berufsfeldern souverän zu arbeiten, die das Studium der Urbanistik erschließt, setzt voraus, mit der inneren Logik beider Sphären und mit ihrem komplexen, widersprüchlichen Verhältnis zueinander vertraut zu sein. Deren Herausbildung seit dem 19. Jahrhundert war der Hauptgegenstand der Pflichtveranstaltung im ersten Semester. Darauf bauen wir nun auf.
Eine der wichtigsten Aufgaben der räumlichen Planung besteht darin, Veränderungen in der Art und Weise vorzubereiten und umzusetzen, wie wir leben, wie wir produzieren, konsumieren und auf die Natur zurückgreifen. Der Klimawandel, die Verschiebungen zwischen den Macht- und Wirtschaftsblöcken (etwa zwischen der EU, China und den USA), aber auch der weltweite Aufschwung rechtsextremistischer Kräfte – um nur die wichtigsten Faktoren zu benennen –, begründen einen neuen Schub an Anforderungen für unsere Lebensweise.
Wir werden diese neuen Determinanten der räumlichen Planung identifizieren und einzelne raumpolitische Programme näher untersuchen, die in der Bundesrepublik, der EU und in einigen anderen Ländern auf die neue Lage antworten sollen. Wir werden aber auch die – von Land zu Land sehr unterschiedliche – Fähigkeit der Gesellschaft reflektieren, mit räumlicher Planung auf solche Herausforderungen zu reagieren und schließlich erörtern, welche Hemmnisse die Umsetzung gutgemeinter Planung gefährden.
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