Beschreibung |
Mit der Umbenennung in „Bauhaus-Universität Weimar” im Jahr 1996 knüpfte unsere Universität an die Tradition des Bauhauses von 1919 bis 1925 an. Die ehemalige „HAB” (Hochschule für Architektur und Bauwesen), die von 1954 bis 1996 Architekt:innen und Bauingenier:innen in Weimar ausbildete, geriet damit immer mehr in Vergessenheit. Doch welche Rolle spielte diese Zeit für die Entwicklung unserer Hochschule? Welche Traditionen und Strukturen haben sich geändert oder erhalten, und wie haben Studierende, Lehrende und Mitarbeitende die Hochschule in der DDR und danach erlebt? Mit diesem Bauhaus.Modul möchten wir gemeinsam ein Stück unserer Hochschulgeschichte fächer-, epochen- und generationenübergreifend aufarbeiten. In Seminaren und Erzählcafés sind alle eingeladen, die Hochschulgeschichte in Ostdeutschland zu erzählen. Mithilfe der Oral-History-Methode werden Erfahrungen von Universitätsangehörigen und Alumni der „Bauhaus Ost” festgehalten und als bedeutende Quellen für die Zukunft erhalten.
Durch wöchentliche Seminare und monatliche Erzählcafé-Veranstaltungen werden Sie in die Geschichte der Hochschule für Architektur und Bauwesen in der DDR und in den neunziger Jahren eingeführt. In den thematischen Seminaren wird Literatur zur DDR- und Hochschulgeschichte diskutiert und historisch eingeordnet. In den Erzählcafé-Veranstaltungen (vsl. im Bauhaus-Atelier) werden Hochschulangehörige, Alumni und bedeutende Persönlichkeiten eingeladen, ihre Erfahrungen und Eindrücke zu teilen. Vier Workshops bieten die Gelegenheit, sich in die Oral-History-Forschungslandschaft einzuarbeiten, Methoden zu diskutieren und einzuüben. Zum Schluss werden in Kleingruppen Oral-History-Interviews mit ehemaligen Universitätsangehörigen geführt, welche anschließend als Prüfungsaufgabe transkribiert werden. Sie tragen somit selbst zur Aufarbeitung der Hochschulgeschichte bei, erstellen wichtige Quellen für die historische Forschung und stärken den intergenerationellen Austausch an der Universität. |
Literatur |
Arp, Agnès: VEB-GmbH: "Vatis ehemaliger Betrieb - geklaut mit besonderer Höflichkeit". Klein- und Mittelunternehmer in der DDR, in: Historical Social Research, vol. 30, 2005, n°2., S. 160-180
Breckner, Roswitha, Von den Zeitzeugen zu den Biographen. Methoden der Erhebung und Auswertung lebensgeschichtlicher Interviews, in: Berliner Geschichtswerkstatt (Hg.), Alltagskultur, Subjektivität und Geschichte. Zur Theorie und Praxis von Alltagsgeschichte. Münster 1994, S. 199–222.
Ernst, Christian (Hrsg.): Geschichte im Dialog? 'DDR-Zeitzeugen' in Geschichtskultur und Bildungspraxis. Schwalbach/Ts. 2014, darin verschiedene Beiträge zu theoretischen und praktischen Grundlagen der Zeitzeugenarbeit.
Leh, Almut: Forschungsethische Probleme in der Zeitzeugenforschung, in: BIOS. Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History 13 (2000), S. 64–76.
Schütze, Fritz, Biographieforschung und narratives Interview, in: Neue Praxis Kritische Zeitschrift für Sozialarbeit und Sozialpädagogik, J. 13, H. 3, 1983, S. 283–293.
Wierling, Dorothee: Oral History, in: Michael Maurer (Hrsg.): Neue Themen und
Methoden der Geschichtswissenschaft, Stuttgart 2003, S. 81–151. |