Beschreibung |
Die gegenwärtige Gesellschaft ist durch vielfältige Krisenphänomene geprägt (Klimawandel, Corona, Krise der sozialen Reproduktion, Energiekrise). Die krisenhafte, nicht-nachhaltige Gestaltung der Städte wurzelt in grundlegenden gesellschaftlichen Verhältnissen zur Natur, die unsere Formen des Wirtschaftens, Arbeitens und Lebens bestimmen. Und die ökologischen Belastungen treffen verschiedene gesellschaftliche Gruppen sehr ungleich – abhängig von class, race und gender. Deshalb ist auch die Frage höchst politisch, wer in wessen Interesse und mit welchen Visionen die urbane Gesellschaft transformiert.
In dem Seminar sollen deshalb zentrale Konzepte und Begriffe vorgestellt werden, mit denen diese Herausforderungen verstanden werden können. Was ist die analytische Perspektive der Urbanen Politischen Ökologie? Wie lassen sich die aktuellen Krisen analytisch fassen und welchen Erkenntnisgewinn bringt das Konzept der „Vielfachkrise“? Welche Ungleichheitsmuster lassen sich mit dem Ansatz der Umweltgerechtigkeit aufdecken? Welche Lösungswege bietet eine nachhaltige, resiliente, smarte oder Postwachstumsstadt? Was sind Vorteile und Schwierigkeiten dieser Konzepte? Dabei sollen an verschiedenen Stellen Bezugspunkte zur (Kritischen) Stadtforschung und zur Stadtplanung deutlich gemacht werden.
Diese Fragen werden am Beispiel der Bundeshauptstadt Berlin vertieft: Welchen sozial-ökologischen Krisenphänomenen steht die Stadt gegenüber und wie wirken diese sich sozial ungleich aus? Welche Strategien und Maßnahmen verfolgt die Landespolitik, um den Problemen zu begegnen? Welche gesellschaftlichen Transformationskonflikte entstehen in den Stadtteilen und auf Landesebene? Das soll anhand zentraler gesellschaftlicher Felder illustriert werden: der Umbau der Strom- und Wärmeversorgung; die Mobilitätswende in der Stadt; der Wandel der städtischen Ernährung; der Umgang mit den grün-blauen Infrastrukturen. |