Beschreibung |
Das Verhältnis von Realität und Film steht seit den Anfängen des Kinos und mit seinen stetigen Wandlungen immer wieder aufs Neue im Zentrum medienwissenschaftlicher Debatten. Im Seminar werden wir dieses Verhältnis aus theoretischer, historischer und analytischer Perspektive betrachten. Dabei werden wir sowohl klassische Texte der Filmtheorie (Kracauer, Bazin) diskutieren als auch neuere Auseinandersetzungen mit der Frage danach, wie sich Film als Medium zwischen Wirklichkeit und Fiktion konstituiert und dabei zugleich Vorstellungen und Wahrnehmungsweisen von Realität prägt. Nach einem Exkurs in die literaturwissenschaftliche Realismus-Debatte werden wir anhand von Beispielen quer durch die Filmgeschichte unterschiedliche Anschauungen ‚realistischen‘ Wirklichkeitsbezugs im Spiel- sowie im Dokumentarfilm sowie die Bedingungen und Mittel zur Herstellung von ‚Realität‘ und ‚Authentizität‘ betrachten.
Voraussetzung zum Abschluss des Seminars ist die Teilnahme an einer Exkursion zum Filmfestival „Crossing Europe” in Linz vom 26.4.-30.4. |
Literatur |
- Kracauer, Siegfried: „Die Errettung der physischen Realität” (1960), in: Franz-Josef Albersmeier (Hrsg.): Texte zur Theorie des Films. Stuttgart: Reclam 1984, S. 244–258.
- Tröhler, Margrit: „Filmische Authentizität. Mögliche Wirklichkeiten zwischen Fiktion und Dokumentation”, in: montage AV. Zeitschrift für Theorie und Geschichte audiovisueller Kommunikation, 13.2 (2004), S. 149–169.
- Rushton, Richard: The Reality of Film. Theories of Filmic Reality. Manchester: Manchester University Press 2011. |