Beschreibung |
GRUPPENFOTOGRAFIE
Im SoSe 2023 wollen wir uns weiter dem Genre Portrait zuwenden. Diesmal geht es um das Gruppenportrait, welches in konzeptioneller Hinsicht ein ganzes Spektrum verschiedenartiger Bildformen miteinschließt. Im umfassenden Bildband von Fritz Franz Vogel werden diese Bildformen und thematische Unterkategorien von Gruppenfotografien zusammengestellt. Zu den historischen Bildformen gehören die Kompositfotografie (Montage) die bereits um 1850 angewendet wurde. Dabei wurden Gruppenbilder für Vereine und Events aus fotografischen Aufnahmen montiert. Als thematische Unterkategorie wird in der Vereinsfotografie vorrangig eine Gruppenaufnahme mit der Reihung von Personen nach Körpergröße im Freien inszeniert. Bei der Schulfotografie gibt es von den Anfängen bis heute eine größere Variation spielerischer Regieführungen. Neben großen Sammlungen von Familienund Hochzeits- Inszenierungen existieren ebenso Gruppenfotografien von Schicksalsgemeinschaften - sogenannter Übergangsgruppen - wie sie in Lazaretten, Erholungsheimen oder Bildungszentren fotografiert und gesammelt werden. Zu den Bildern die F.F. Vogel aus den verschiedenen Bildarchiven zusammenträgt, gehören auch historische Aufnahmen von Gruppensex oder aber performative Theater-, Zirkus- und Modeaufnahmen sowie journalistische Fotografien von politischen Demonstrationen. Die ganze Fülle konzeptioneller Ansätze, die die Fotokunst angesichts der Möglichkeit von Gruppendarstellungen bereithält, bleibt in diesem Band kurz zusammengefasst und unterrepräsentiert. Im Kurs wollen wir einige Fotoserien verschiedener Fotokünstler*innen - und Künstler*innengruppen - kennenlernen (siehe PDF im Infolink).
Die Kursarbeit ist so strukturiert, dass wir zunächst ein Artist Statement schreiben, um die individuelle Perspektive und das eigene Interesse an fotografischen Bildern benennen und herausarbeiten zu können. Danach sucht sich jede*r Teilnehmer*in eine (technische) Arbeitsweise (Fotostudioaufnahme, dokumentarische Inszenierung, spontane Fotografie, Collageform, Drohnenfotografie, Serienerstellung aus Bild-Fundstücken etc..) und ein Themenfeld aus (Demonstrationen, Warteschlangen, Vereine, Familienfotografie, WG-Fotografie, performative Modefotografie etc..), um konzentriert eine fotografische Serie in der Zeit des Semesters bis zur Sommerausstellung zu erarbeiten. Die Teilnehmer*innen des Kurses sollen sich dabei gegenseitig unterstützen. Die Wahl einer eigenen Thematik soll sich im ersten Monat entwickeln, in dem wir schreiben und mit unseren Gästen aus dem angewandten Fotobusiness zwei Formen von Gruppenfotografien kennenlernen werden. In dieser Zeit sollen die Kursteilnehmer*innen sich einmal wöchentlich zur Umsetzung einer Gruppenaufnahme treffen und diese gemeinsam inszenieren. Im zweiten Monat entscheiden wir, ob wir auf diese Weise weiter arbeiten wollen und/ oder jeder im Alleingang sein eigenes Thema bearbeitet und am Ende mit einem beschreibendem Text finalisiert.
Die Präsentationsform zur Sommerausstellung bestimmen wir im gemeinsamen Diskurs.
Im Projektmodul Fotografie geht es darum einen konzeptionellen Überblick zu den möglichen Ansätzen mit der Fotografie zu bekommen und sich für eine Herangehensweise zu entscheiden. Dazu ist es wichtig, dass gewisse Vorkenntnisse und Einführungen der Fotowerkstatt bereits besucht wurden. Bitte bewerben Sie sich mit einem PDF und einem Kurztext, der Informationen zu Ihrer Fachrichtung, Vorkenntnissen in der Fotografie, bereits absolvierten Werkstatteinführungen gibt. Natürlich ist es möglich, nötige Einführungen für die Umsetzung der eigenen Arbeit während des laufenden Semesters zu besuchen. Das muss allerdings beim ersten Vorlesungstermin angemeldet werden, welche das sein sollen!
PDF Bewerbungen bitte an: birgit.wudtke@uni-weimar.de
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