Beschreibung |
Wir wollen die Grundprämisse des architektonischen Entwurfes hinterfragen und stattdessen einen vom lokal verfügbaren Material her gedachten Entwurfsprozess für aus Holz gefertigte Deckenkonstruktionen verfolgen. Um die knapper werdenden globalen Holzbestände nicht zu verknappen, wollen wir mit lokalen Resthölzern arbeiten.
Wenn von Resthölzern die Rede ist, sind damit Hölzer gemeint, die in der Holzindustrie aufgrund ihrer organisch unregelmäßigen Form nur thermisch verwertet werden. Hierzu zählen zum einen Kronenstücke (Äste und Zweige, die nach dem Abholzen des Stammes übrigbleiben), stark abholzige Stämme, Astgabeln und von Drehwuchs betroffene oder krumme Stämme. Anstatt die Stämme in rechteckige Balken zuzuschneiden, wollen wir den Entwurfsprozess vom Material her denken, um Tragwerke zu entwickeln, die das volle Potenzial des Werkstoffs Holz ausschöpfen und sich an den Kraftverläufen des gewachsenen Baumstamms orientieren. Diese Hölzer werden wir bei einem gemeinsamen Ausflug in den Wald sammeln und daraus unser Materiallager bilden. Um mit diesen komplexen Formen planen und arbeiten zu können, werden wir die Hölzer anschließend 3-D Scannen und als digitales Materiallager aufbereiten.
Die Stämme sind unsere „organischen Bausteine“, mit denen wir nach Lust und Laune verfahren können. Wir können diese zunächst im digitalen Entwurfsprozess anbohren, zerschneiden und zusammenfügen, ohne das die Gefahr besteht, Material zu verschwenden. Die Fehler werden im digitalen Raum gemacht, um Sie anschließend bei der realen Umsetzung der Tragwerksprototypen nicht zu wiederholen. Die digitale Bearbeitung ist dabei als eine Vorbereitung für die anschließende reale Umsetzung gedacht.
Nachdem in der Entwurfsphase ein Tragwerk entwickelt wurde, was die vorhandenen Resthölzer bestmöglich nutzt, wollen wir dieses anschließend mit digitaler und händischer Bearbeitung in die Realität umsetzen. Das Ziel besteht darin, aus dem Restholz ein Tragwerk für einen kleinen Pavillon zu entwickeln, welches ca. 3 m Spannweite und 5 m² Fläche überspannt. Dieser soll auf der Summaery ausgestellt werden. |
Bemerkung |
Im Laufe des Projektes wollen wir uns Holz-Holz-Fügungstechniken und der digitalen Fabrikation mithilfe von CAD-> CAM Workflows und einer CNC-Fräse widmen. Geplant ist außerdem, die Möglichkeiten von 3D-Scanning und Augmented Reality Fabrikation zu erproben.
Vorkenntnisse werden nicht benötigt, Materialien und Werkzeuge sind vorhanden. Kenntnisse in Rhinoceros (CAD) sind allerdings von Vorteil. Eine Waldführung mit einem lokalen Förster und ein Besuch beim Pollmeier Baubuche Werk sind ebenfalls Teil des Kurses.
Weitere Infos finden Sie im Moodle-Raum. |
Zielgruppe |
Die Veranstaltung steht im Rahmen der »Bauhaus.Module« allen Masterstudierenden der Fakultäten Architektur und Urbanistik, Bauingenieurwesen, Kunst und Gestaltung sowie Medien offen. Bitte halten Sie vor der Anmeldung Rücksprache mit Ihrer Fachstudienberatung und klären Sie, ob diese Veranstaltung in ihrem Curriculum angerechnet werden kann. Bei Bedarf schließen Sie vor Veranstaltungsbeginn ein Learning Agreement ab.
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