Beschreibung |
Genres, vor allem im Bereich der Populärkultur (z,B. Filme, Musik etc.), sind keine feststehenden Kategorien, sondern selbst Produkte eines Diskurses, die immer wieder aufs Neue definiert und umgeschrieben werden. Dennoch weisen viele Genres eine erstaunliche zeitliche Stabilität auf und können zum Teil bis ins Theater der Antike oder in die Musik der Renaissance zurückverfolgt werden. Mit Michel Foucaults Begriff der „Genealogie“, der in die historische Untersuchung von Ursprüngen und Entstehungsbedingungen bestimmter Diskursserien immer schon dem Zufall, dem Diskontinuierlichen und dem Materiellen dieser Diskurse den Vorrang vor einer kontinuierlichen und quasi notwendigen Abfolge gibt, wollen wir uns einzelnen (Film-)Genres, wie etwa dem Krimi oder der Slapstick-Komödie, dem Horrorfilm oder dem Melodrama zuwenden und deren punktuelles Auftreten in bestimmten historischen Situationen und verschiedenen künstlerischen Formen herausarbeiten. Diese sprunghafte Historiographie kann so Ähnlichkeiten und Korrespondenzen über große Zeiträume und Orte hinweg herstellen, etwa zwischen der Commedia dell’Arte, Charlie Chaplin und Mr. Bean oder zwischen Dantes Divina Commedia, Goethes Faust, Stevensons Dr. Jekyll and Mr. Hyde und den Verfilmungen von Stephen King.
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