Begleitseminar zum Semesterprojekt Entwerfen und Wohnungsbau
Die Beobachtung ist eine der effektivsten Methoden zu lernen.
Darum soll es in diesem Semester gehen: Das konkrete Beobachten, Reflektieren, Lernen.
Auf einer analytischen und sinnlichen Ebene soll hierfür untersucht werden, wie und warum Lebensvorstellungen in den verschiedensten räumlichen Ausformulierungen funktionieren, oder an Grenzen stoßen.
„Die gewohnte Gliederung des häuslichen Raums hat eine verdeckte Macht auf unser Leben und gleichzeitig hat dieses Arrangement einen Ursprung und Zweck“, schreibt Robin Evans.
Wie verändert sich das Leben, der Alltag, wenn das Umfeld den gewohntem Rahmen verlässt? Was passiert wenn man im Atelier wohnt, in der Wohnung arbeitet, ausstellt, kommuniziert? Inwiefern können umgenutzte Gebäudestrukturen oder auch themenfremde Architekturen ein Umdenken und Wandel in den Lebensabläufen konstruktiv beeinflussen und verändern?
Brauchen sich ändernde Lebensvorstellungen auch gleichzeitig andere Räume? Beeinflussen Räume unser Handeln und unser Leben? Welches Potential steckt in unserer Lebensumgebung?
Welches Umfeld begünstigt eine bestimmte Lebens- und Gesellschaftsvorstellung?
Denn: „Wohnen ist eine Aktivität, kein Ort.“ John F.C. Turner
Die Art des Lebens, des Miteinanders soll betrachtet, beschrieben und eingeordnet werden. Die Wahl der Mittel hat großen Einfluss auf die Möglichkeiten einer vielschichtigen Beschreibung: Video, Prosa, Dokumentation, Gespräch, Fotoessay, etc..
Das Leben selbst, der tägliche Ablauf, das Miteinander mit all seinen Facetten und die Rolle des Raums soll in diesem Seminar anhand von Referenzprojekten veranschaulicht werden. Die Projekte selbst tragen eine gewisse Spannung von Raumgefüge und Nutzung in sich.
Die Wechselwirkung zwischen Raum, Interaktion und Leben soll sichtbar gemacht werden und bezüglich der Möglichkeiten einer Übertragbarkeit in den eigenen Entwurf befragt werden. |