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SoSe 2024

4. Kernmodul: Die Leere im Zentrum - Jena - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Projekt SWS 8
Veranstaltungsnummer 1110740 Max. Teilnehmer/-innen 15
Semester SoSe 2022 Zugeordnetes Modul Urbanistik, B.Sc. PO 2020
4. Kernmodul
Urbanistik, B.Sc. PO 14
4. Kernmodul
Erwartete Teilnehmer/-innen 15
Rhythmus jedes 2. Semester
Hyperlink  
Sprache deutsch
Termine Gruppe: [unbenannt]
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine ausblenden
Di. 11:00 bis 13:15 Einzel am 05.04.2022    

Marienstraße 13 HS B

 
Einzeltermine:
  • 05.04.2022
Einzeltermine anzeigen
-. 09:00 bis 22:00 Block 12.04.2022 bis 05.07.2022  Geschwister-Scholl-Str.8A - Stud. Arbeitsraum 206      
Einzeltermine anzeigen
Di. 09:15 bis 16:45 wöch. 12.04.2022 bis 05.07.2022         
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Di. 09:15 bis 18:30 Einzel am 10.05.2022 Geschwister-Scholl-Str.8A - Oberlichtsaal 213  

Zwischenpräsentation

 
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Di. 09:15 bis 18:30 Einzel am 31.05.2022 Geschwister-Scholl-Str.8A - Oberlichtsaal 213  

Zwischenpräsentation

 
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Di. 09:15 bis 18:30 Einzel am 28.06.2022 Geschwister-Scholl-Str.8A - Oberlichtsaal 213  

Zwischenpräsentation

 
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Di. 09:00 bis 20:00 Einzel am 12.07.2022 Belvederer Allee 5 - Seminarraum 007  

Abschlussrundgang

 
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Di. 09:00 bis 20:00 Einzel am 12.07.2022 Belvederer Allee 5 - Seminarraum 005  

Abschlussrundgang

 
Gruppe [unbenannt]:
 
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Garkisch, Andreas, Prof., Dipl.-Ing. verantwortlich
Simons, Johann , Dipl.-Ing. verantwortlich
Kraus, Michael , Dipl.-Ing. begleitend
Studiengänge
Abschluss Studiengang Semester Leistungspunkte
Bachelor Urbanistik (B.Sc.), PV 14 4 - 4 12
Bachelor Urbanistik (B.Sc.), PV 2020 4 - 4 12
Zuordnung zu Einrichtungen
Entwerfen und StadtArchitektur
Inhalt
Beschreibung

Das 4. Kernmodul ist eine Einführung in das städtebauliche Entwerfen. In didaktisch aufeinander aufbauenden Phasen von der Analyse über die Konzeptfindung bis zur Ausarbeitung wird ein überschaubares städtebauliches Projekt in Teamarbeit von Architektur- und Urbanistikstudent*innen erarbeitet.

In der Reihe Peripherie(vs.)Zentrum setzt sich die Professur mit den heutigen Phänomenen der Raumproduktion auseinander. Wir erleben nach wie vor eine gesteigerte Zersiedelung des Raums durch die Beschleunigung grundlegender gesellschaftlicher Prozesse. Gleichzeitig verlieren die städtischen Zentren in gleichem Maße fortschreitend ihre zentrale soziale und politische Bedeutung. Der entstehende Unschärfebereich verlangt nach neuen Strategien städtebaulicher Wahrnehmung und bildet die Grundlage unseres Entwurfs.

Fast paradigmatisch für den Verlust der Zentren wirkt die Stadtmitte Jenas. Die topografisch reizvoll im tief eingeschnittenen Tal der Saale gelegene Stadt avancierte im Austausch mit Weimar spätestens im 18. Jahrhundert zu einem pulsierenden Hort humanistischer Bildung und naturwissenschaftlicher Forschung und genoss europaweites Ansehen. Mit der Eröffnung der Universität am 2. Februar 1558 unter Herzog Johann Friedrich begann eine Entwicklung, die der Stadt im Zeitraum von 1706 bis 1720 mit 1.800 Studierenden den Status der deutschlandweit größten Universität einbrachte. Unter Intellektuellen der Zeit galt Jena schon bald als wichtiger Bezugsraum.

Der Aufschwung Jenas zum hochproduktiven Industriestandort im 19. Jahrhundert hängt wesentlich mit der Person Carl Zeiss zusammen, der die räumliche Nähe zur universitären Forschung klug zum Aufbau eines führenden Unternehmens für Optik und Feinmechanik zu nutzen wusste. Aufgrund der großflächigen Industrieanlagen des Unternehmens war die Stadt im Zweiten Weltkrieg wiederholten Bombardements ausgesetzt und wurde weiträumig zerstört. Der Wiederaufbau blieb zunächst kleinteilig. Erst 1968 suchte die Stadt in einem städtebaulichen Wettbewerb einen Entwurf für ein neues, entsprechend den politischen und städtebaulichen Direktiven der DDR als modern geltendes Stadtzentrum. Jena sollte damit seinem Anspruch als Technologiestandort und Universitätsstadt gerecht werden. Einmal gebaut, wären den großmaßstäblichen Visionen ein nicht unerheblicher Teil der verbliebenen Altstadt geopfert worden. Durch finanzielle Engpässe, einem latenten Widerstand des Bürgertums und einer technisch in Teilen nicht umsetzbaren bauliche Konzeption eingeschränkt konnte schließlich 1972 nur das Universitätshochhaus, heute JenTower, unter Leitung von Hermann Henselmann fertiggestellt werden. Wie ein übergroßes Fernrohr bildet seine Figur eine „Stadtdominante“ und ist bis heute das höchste Gebäude der östlichen Bundesländer. Der Turm selbst blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Bis dahin Standort der Universität ging der Turm für den symbolischen Kaufpreis von 1 DM 1995 in privatwirtschaftlichen Besitz über. 1999 wurde die charakteristische, durch eine strenge vertikale Lineatur bestimmte Fassade durch eine vollflächige Glasvorhangfassade ersetzt, der ursprüngliche Entwurf Henselmanns ist optisch kaum noch wahrnehmbar. Den Bau umgeben großflächige Parkbereiche, deren städtebauliches Potential provisorisch und diffus bleibt – eine räumliche Leere im Zentrum. Für viele Bürger*innen bis heute ein Verlust, über den auch die Nachwendearchitektur der 1990er Jahre mit dem an den Fuß des Turms angefügten Einkaufszentrum „Neue Mitte“ nicht hinweghelfen konnte.

In diesem Semester wollen wir uns mit der verlorenen Mitte Jenas beschäftigen. Ausgehend von der Analyse des Entwurfsraums soll zunächst ein Wohn-Typus entwickelt werden, der als Modul mit einem spezifischen Funktionsumfang belegt und in konkrete inhaltliche und strukturelle Wechselwirkung mit dem umgebenden Stadtraum treten kann. Durch bewusste Positionierung und Alternierung des Bestands sollen so funktionale Platzzusammenhänge gefunden und im Modell städtebaulich erprobt werden. Wir suchen gemeinschaftlich nach neuen stadträumlichen Lösungen, die der Geschichte des Ortes, seinen räumlichen Bedingungen und der ihn umgebenden Kulturlandschaft gerecht werden.

Dabei stellen wir uns der Frage: Wie kann heute Stadt entstehen? Welche Raumprogramme, welche Gruppen der Zivilgesellschaft brauchen wir, um wieder einen öffentlichen Stadtraum entwickeln zu können, der nicht nur räumlich, sondern auch inhaltlich und damit politisch die Idee einer zeitgenössischen und gleichzeitig zukunftsfähigen Mitte für Jena widerspiegelt?

Leistungsnachweis

Abschlusspräsentation


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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